Millionen-Projekt in Teuchern Millionen-Projekt in Teuchern: Was sich für Hortkinder alles verbessert hat

Teuchern - Lucy, Noah und Giaan toben auf knallgrünen Matten und die Kinder haben dabei richtig viel Spaß. Ihr Lachen schallt durch große und modern eingerichtete Räume. Sie genießen den neuen Hort in Teuchern. Vorbei ist die Zeit, das sie in den beengten Zimmern an der Grundschule betreut wurden. Zwei Jahre lang war an dem Neubau am Schützenplatz neben der Kindertagesstätte gebaut worden. Kosten: 1,1 Millionen Euro, 750.000 Euro davon sind Fördermittel des Programms „Stark V“.
Das Haus erstreckt sich über zwei Stockwerke, die von außen in einem freundlichen Gelbton gestrichen wurden. Im Erdgeschoss befindet sich ein Flur mit Garderoben und von dort aus sind die zwei Gruppenräume zu erreichen. Diese sind im modernen hellen Grün und auch Orange gestaltet worden. Hellbraune Möbel, rote Rahmen der Fenster und ein heller Fußbodenbelag sorgen für ruhige Akzente.
„Das ist unser Kreativraum“
Mitten in einem dieser Räume steht eine Werkbank. Es befinden sich in einem Karton armdicke Äste, es liegen Sägen bereit und Kartons sind mit grünen Tannenzweigen gefüllt. In den Regalen stehen Farbtuben und Büchsen, in denen Pinsel stecken.
„Das ist unser Kreativraum“, sagt Bürgermeister Marcel Schneider (parteilos), als er jüngst auf kurze Stippvisite vorbeischaut. Hier soll die Fantasie der Kinder angeregt werden und daher liegen diese vielen Materialien und Arbeitsgeräte schon bereit. Wie Schneider erzählt, gebe es verschiedene weitere Visionen und dafür seien bereits Fördermittel beantragt worden. „Wir wollen die Kinder weg von den vielen elektronischen Geräten in ihrem Umfeld bringen“, sagt er.
„Grau, trist und heruntergewirtschaftet“
Die Bedingungen in diesem neuen Hort seien ideal - im Gegensatz zu den alten Räumlichkeiten, die der Bürgermeister als „grau, trist und heruntergewirtschaftet“, beschreibt. Des Weiteren sei geplant, mehr Bücher in die Einrichtung zu bringen. Damit sollen weitere Anreize geschaffen werden, um die Jungen und Mädchen an das Lesen heranzubringen und zu zeigen, dass die Welt eben nicht nur aus elektronischen Geräten beseht.
Deshalb sind auch Kooperationen mit der Bibliothek und dem örtlichen Heimatverein geplant, kündigt Schneider an. Er geht die neue Treppe hinauf in die obere Etage. Das Haus wurde in einen Hang hineingebaut. Obwohl es zwei Stockwerke hat, ist es barrierefrei zugänglich: Vom Scheitel des Hanges aus ist die obere Etage erreichbar.
Sanitärtrakt der Mädchen ist orange gefliest
In der Etage öffnet Schneider verschiedene Türen. Der Sanitärtrakt der Mädchen ist orange gefliest und verfügt über Waschbecken, die verschieden hoch an den Wänden angebracht sind und über Toiletten. Im Bereich für die Jungen findet sich bei den Fliesen der Grün-Ton aus dem Erdgeschoss wieder. Dazwischen wurde in einem Raum ein Behinderten-WC eingerichtet.
Es ist mittlerweile ruhig geworden. Die Kinder sitzen in dem dritten Raum und essen zu Mittag. Das wird in der Einrichtung zwar nicht selbst gekocht, aber es ist trotzdem eine Küchenzeile eingebaut worden, an der einfache Gerichte zubereitet werden können. Derzeit besuchen um die 65 Kinder die Einrichtung. In dem Neubau ist nun noch Platz für 20 weitere Jungen und Mädchen.
Das Außengelände wird im kommenden Jahr gestaltet und zum Teil soll das Areal des nebenliegenden Kindergartens mit einbezogen werden - ebenso wie der Hang. Für dessen Nutzung gibt es schon tolle Ideen, wie beispielsweise eine Rutsche oder ein Seil zum Hinaufklettern. (mz)