Lebensbilder Lebensbilder : Wie die Jungfrau zum Kind

Naumburg - Sportveranstaltungen wie das Jahn-Turnfest in Freyburg oder die Sporttage in der Domstadt sind ohne die Naumburgerin Monika Menzel seit einem gefühlten Vierteljahrhundert nicht mehr vorstellbar. Dabei behauptet die Frau allen Ernstes, sie habe mit Sport wenig am Hut gehabt, würde sich höchstens als „aktive Radfahrerin“ bezeichnen und sei zu den genannten Veranstaltungen und übernommenen Funktionen wie die sprichwörtliche „Jungfrau zum Kind“ gekommen.
Geboren in Halle, lebt Monika Menzel jetzt seit 58 Jahren in Naumburg, ist hier zur Schule gegangen, hat einen Beruf als Bürokauffrau erlernt, in der Verwaltung gearbeitet und zwei Söhnen das Leben geschenkt. Nach der Wende musste sie sich wie viele andere Menschen im Osten auch neu orientieren. Monika Menzel: „Da sich mein jüngerer Sohn der Leichtathletik zuwendete, kam ich auch zum Turnverein Friesen und durfte Conny Tietz und Wilfried Liebau in ihrer Übungsleitertätigkeit unterstützen. Wir haben damals versucht, unsere Kinder breitensportlich zu trainieren, sie dabei zu unterstützen, dass sie im Sportunterricht besser mithalten konnten.“ Im Jahre 1996 kam die damals arbeitslose Monika Menzel im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme in Naumburg zum Kreissportbund. „Damit entstanden auch die Verbindungen zum Team, das bei den Naumburger Sporttagen aktiv war. Eine Geschichte, mit der ich bis heute verbunden bin.“ Später sei Klaus Gröbe, der Geschäftsführer des Kreissportbundes, mit einem anderen Anliegen auf sie zugekommen. Gröbe arbeitete eng mit der Jahn-Gesellschaft in Freyburg zusammen. „Die Mitarbeiterin, die dort in der Gesellschaft für die Finanzen verantwortlich war, hatte auch noch andere Aufgaben, die sie alle nicht mehr bewältigen konnte. So bin ich im Jahr 2002 im Präsidium der Friedrich-Ludwig-Jahn-Gesellschaft aktiv geworden, bin es heute noch.“
Beruflich arbeitet Monika Menzel nach wie vor beim Kreissportbund Burgenlandkreis. „Ich bin dort für den Einsatz der ABM-er in den Vereinen zuständig.“ Jüngst war sie als Betreuerin mit dem Cricket-Team des SC Naumburg beim Bundesfinale der Fairplay-Soccer-Tour an der Ostsee unterwegs. Die afghanischen Spieler des Naumburger Cricket-Teams demonstrierten auf der Insel Rügen innerhalb des Rahmenprogramms in Prora die hierzulande selten betriebene Sportart. Beim eigenen Sporttreiben ist es nach wie vor beim Radfahren geblieben. „Ansonsten lese ich sehr gern und viel.“