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Landesliga in Zeitz Landesliga in Zeitz: Gruselkick statt Spitzenspiel

Von Ronny Banas 01.03.2015, 18:15
Khemgin Solivani (hinten) blieb wie der Rest des 1. FC Zeitz beim trostlosen Remis gegen Farnstädt blass.
Khemgin Solivani (hinten) blieb wie der Rest des 1. FC Zeitz beim trostlosen Remis gegen Farnstädt blass. Alexander Grimm Lizenz

Zeitz - Als die zweite Halbzeit gerade angepfiffen wurde, hatte es Toni Menz eilig. Der Mittelfeldspieler von Fußball-Landesligist 1. FC Zeitz kam am Sonnabend beruflich bedingt verspätet zum Spiel, zog sich in Windeseile um, machte sich kurz warm und wurde wenig später gleich eingewechselt. Menz, so sah es zumindest der Plan von Trainer Volker Dietrich vor, sollte dem faden Spiel zwischen seiner Mannschaft und Blau-Weiß Farnstädt zumindest etwas Glanz verleihen.

Der 24-Jährige mühte sich redlich, hatte am Ende sogar ein paar Torchancen, doch den wenig ansehnlichen Kick konnte auch Toni Menz nicht mehr retten.

Zu wenig gekämpft

Das vermeintliche Spitzenspiel zwischen dem Vierten der Tabelle und dem Zweiten entpuppte sich als ein armseliges 0:0, das höchstens wegen einiger seltsamer Schiedsrichterentscheidungen etwas Abwechslung erhielt. Sechs Gelbe Karten gab es, ein paar mehr hätten es sein müssen. Zudem noch eine Rote für Farnstädts Torhüter Robert Höllriegel, dem nach einer Stunde die Nerven durchgingen, als er den Zeitzer Steven Knechtel ohne erkennbaren Grund zu Boden stieß. Es blieb bei Gelb. Es blieb die aufregendste Szene des gesamten Spiels. Später musste dann auch Volker Dietrich einsehen, dass das alles zusammengenommen überhaupt nichts war. „Wir waren einfach schlecht“, gab er nüchtern zu. Das Gute an diesem Nachmittag aus Zeitzer Sicht war, dass auch die Gäste keinen Deut besser waren.

Auf der Suche nach den Ursachen für den zweiten schwachen Auftritt seiner Truppe in Folge, hatte Dietrich zunächst den Rasen im Zeitzer Puschendorfstadion ausgemacht. Oder besser gesagt das, was der Rasen sein sollte. „Das geht einfach nicht, so ein Platz ist katastrophal. Und da kommt dann sowas raus.“ Der Ball sprang bei jedem zweiten Ballkontakt, tiefe Löcher überall, von Gras war wenig zu sehen. Der Rasen hat die Winterpause offenbar nicht so gut überstanden.

Dass das als Grund allerdings zu kurz gegriffen wäre, leuchtete auch Dietrich ein, weswegen er kurz darauf seiner Mannschaft vorwarf, sich auf die Gegebenheiten nicht richtig eingestellt zu haben.

„Wir wollten zu viel spielen und sind einfach zu spät in die Zweikämpfe gegangen. Bei so einem Gegner und so einem Platz wird das aber nichts“, meckerte Dietrich. Farnstädt hingegen schien sich besser darauf vorbereitet zu haben. Die Gäste kontrollierten lange das Spiel.

Aufstieg in weiter Ferne

Die Hausherren blieben in Hälfte eins harmlos und kamen nur sporadisch in den gegnerischen Strafraum. „Im Mittelfeld ist zu wenig passiert. Patrick Schellenberg war am Anfang gut und hat dann stark abgebaut, Christian Streit wurde viel zu wenig angespielt. So kann das nichts werden.“ Wenn es einmal so etwas wie einen Angriff gab, blieb dieser in der souveränen Abwehr der Farnstädter hängen.

In der zweiten Halbzeit wurden die Zeitzer dann besser, auch weil Toni Menz zeigte, warum sie beim FC große Stücke auf ihn halten. „So einer ist eine Waffe für uns“, drückt es Dietrich aus. Aber selbst diese Waffe blieb bei diesem zähen Ringen so gut wie wirkungslos. Inzwischen scheint der Aufstieg für den 1. FC in immer weitere Entfernung zu rücken. Nicht nur, weil die Mannschaft auf der Stelle tritt, auch weil die Konkurrenz Boden gutmacht. Für Volker Dietrich kommt das nicht überraschend: „Wir sind die einzigen, die sich in der Winterpause nicht verstärkt haben. Das wird alles noch sehr eng da oben.“ (mz)

Farnstädts Robert Höllriegel hätte nach dieser Aktion einen Platzverweis bekommen müssen.
Farnstädts Robert Höllriegel hätte nach dieser Aktion einen Platzverweis bekommen müssen.
Alexander Grimm Lizenz