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Kunstmesse in Naumburg Kunstmesse in Naumburg: Zurück in der guten Stube

Von Constanze Matthes 29.08.2017, 07:08
Die Naumburgerin Sabine Ebert-Hoyer (r.) erklärt ihre Werke. Insgesamt 13 Künstler präsentieren sich im Schlösschen.
Die Naumburgerin Sabine Ebert-Hoyer (r.) erklärt ihre Werke. Insgesamt 13 Künstler präsentieren sich im Schlösschen. Torsten Biel

Naumburg - Fern der zahlreichen Werke und verschiedensten Ausdrucksformen war zur Eröffnung der Naumburger Kunstmesse am Wochenende auch eine Zufriedenheit, ein gewisses Aufatmen zu vernehmen. „Es ist schön, dass wir unsere Werke wieder hier im Schlösschen zeigen können“, sagte der Gleinaer Fotograf Danilo Böhme, seit mehreren Jahren zum festen Teilnehmerstamm zählend.

„Kleine Documenta“

Statt in die Flure des Rathauses brachte der 46-Jährige seine Werke, neue Arbeiten sowie ein Querschnitt der vergangenen Jahre, in die Galerie vis-à-vis. Wie die zwölf weiteren Künstler aus dem Burgenlandkreis und der weiteren Umgebung, die sich zur mittlerweile achten Ausgabe der Veranstaltung präsentierten. Wolfgang Lührs bezeichnete die Kunstmesse als eigenständiges Format sowie als „Kleine Documenta“, mit Blick auf die aktuell stattfindende und renommierte Ausstellung zeitgenössischer Kunst in Kassel. Der Naumburger Kunstsammler eröffnete denn auch gemeinsam mit Naumburgs stellvertretendem Oberbürgermeister Armin Müller die Schau im Schlösschen - am „neuen alten Standort“, wie Müller während der Vernissage betonte.

Fester Stamm

Vielseitig und lebendig zeigte sich die Kunstmesse, dank einer großen Auswahl an Formen und Genres. Schon allein die bildende Kunst sorgte mit Arbeiten verschiedenster Techniken und Motive für eine eindrucksvolle Vielfalt. Peter Sahl aus Memleben zeigte Variationen zum Kloster Memleben in farbiger Tusche sowie spirituell-religiöse Werke in Acryl, Anna Eckert präsentierte eine Vielzahl an Porträts. Matthias Schöneburg setzte sich mit gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen auseinander.

Doch die einmal jährlich Ende August stattfindende Messe ist weit mehr geworden als eine Schau für Kunstinteressierte aus Naumburg und Umgebung. Ein fester Künstlerkreis, zu dem sich dann und wann neue Teilnehmer gesellen und der einen Austausch ermöglicht, hat sich entwickelt. „Wir verstehen uns gut: Man fühlt sich nicht als Exot“, so Danilo Böhme. Für die Domstadt sei diese beständige Veranstaltung ein Gewinn, meint auch Sandra Baatz, die Vorsitzende des Fördervereins Turbinenhaus, die der Vernissage beiwohnte: „Jeder Besucher findet hier etwas für sich. Die Bandbreite ist sehr groß. Die Kunstszene ist lebendiger und diskussionswürdiger geworden.“ Zudem gebe es die Möglichkeit, vor Ort mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen. Sie wünsche sich indes, dass sich die Kunstmesse zeitlich nicht nur auf zwei Tage beschränkt bleibt. Im Kunstwerk Turbinenhaus sei am 4. November eine Messe mit Künstlern geplant, berichtete sie. Zu den Gästen zählte auch die Bürgermeisterin von Les Ulis, Françoise Marhuenda. Die Französin weilte zum Gegenbesuch in der Domstadt, nachdem Oberbürgermeister Bernward Küper im März Gast der Gemeinde gewesen war, um auch eine Städtepartnerschaft zu besprechen.

Zu den insgesamt 13 Künstlern zählten: Doreen Wolff (Dresden), Matthias Schöneburg (Bad Bibra), Peter Sahl (Memleben), Anna Eckert (Schieben), Thomas J. Scheithauer (Zeitz), Sabine Ebert-Hoyer (Naumburg), Hartwig Ammann (Apolda), Betty Wirtz (Leipzig), Thomas Wieduwilt (Schönburg), Danilo Böhme (Gleina), Anita Wolff, Ronald Knoll und Jeannette Schröter (alle Naumburg).

Wolfgang Lührs (l.), der auch die Eröffnung mitgestaltete, im Gespräch mit dem Bad Bibraer Künstler Matthias Schöneburg (Mitte).
Wolfgang Lührs (l.), der auch die Eröffnung mitgestaltete, im Gespräch mit dem Bad Bibraer Künstler Matthias Schöneburg (Mitte).
Biel