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Korridor mit Umweg Korridor mit Umweg: So könnte neue Stromtrasse in der Region Zeitz verlaufen

Von Iris Richter 21.01.2019, 11:00
Durch die neue Stromtrasse soll Windenergie schneller verteilt werden.
Durch die neue Stromtrasse soll Windenergie schneller verteilt werden. dpa

Zeitz - Die Bewohner von Haynsburg und Goßra können aufatmen, denn die Tage, wo die Hochspannungsleitung fast mitten durchs Dorf führt, scheinen gezählt. Die Planungen für die neue 380-kV-Freileitung zwischen den Umspannwerken Pulgar bei Leipzig und Vieselbach bei Erfurt durch den Übertragungsnetzbetreiber „50 Hertz“ sehen eine andere Stromtrasse vor. Die könnte künftig südlich an den beiden Dörfern vorbei über Felder führen.

„Der Vorschlag für den neuen Verlauf kam im Rahmen des Planungsverfahrens aus der Verbandsgemeinde Droyßiger-Zeitzer Forst und bei unseren Untersuchungen kam heraus, dass dies die beste Option ist“, sagt Projektsprecher Maximilian Schulze-Vorberg von „50 Hertz“.

Stromtrasse soll höhere Kapazität von Sachsen in Richtung Thüringen transportieren

Das Berliner Unternehmen hat im vergangenen Jahr den Untersuchungsrahmen des Stromkorridors, der Ende 2017 im Rahmen der sogenannten Antragskonferenz durch die Bundesnetzagentur genau definiert wurde, genauer die Lupe genommen. Denn immerhin geht es darum, eine neue Stromtrasse zu bauen, um den Strom aus erneuerbaren Energien künftig schneller und in höheren Kapazität von Sachsen in Richtung Thüringen zu transportieren.

Der geplante 105 Kilometer lange Stromleitungsneubau führt dabei auch auf fast 35 Kilometern Länge durch den Burgenlandkreis. Ein Großteil der neuen Freileitung wird entlang der bestehenden Trasse verlaufen, doch an einigen Stellen musste der Verlauf geändert werden, weil sich über die Jahre die Bedingungen oder die gesetzlichen Anforderungen änderten.

50Hertz: Wir haben einen Vorschlagskorridor für die Stromtrasse mit Alternativen erarbeitet

Während bis 2017 die Vorplanungen liefen und man dabei auch in Verwaltungen der jeweiligen betroffenen Regionen vorsprach oder die Bürger mittels Infomobil informierte und dabei auf Hinweise hoffte, ist man mittlerweile einen gewaltigen Schritt vorangekommen. „Wir haben einen Vorschlagskorridor für die Stromtrasse mit Alternativen erarbeitet. Die Unterlagen liegen nun vollständig zur Genehmigung bei der Bundesnetzagentur“, so Schulze-Vorberg.

Die Unterlagen zu den beabsichtigten Trassenkorridoren würden ab dem 23. Januar einen Monat lang ausgelegt. Einwendungen könnten bis Mitte März vorgebracht werden. Danach werde es einen Erörterungstermin geben, bei dem die Bundesnetzagentur als Genehmigungsbehörde über die Einwendungen und damit auch über den Trassenkorridor entscheidet. Steht der Korridor, der auf eine Breite von 1000 Metern ausgelegt ist, starten die Planungen für den Verlauf der eigentlichen Stromtrasse, die nur etwa 70 Meter Breite misst. „Da die Planungen langwierig sind, rechnen wir momentan mit einem Start der Bauarbeiten ab 2024“, so der Projektsprecher.

Übrigens nicht überall müssen neue Masten gebaut werden. Im Bereich zwischen Pulgar und Geußnitz können 65 Masten, die erst 1998 gesetzt wurden, stehen bleiben. Hier müssen lediglich die Leitungen getauscht werden, wie die Untersuchungen ergaben.

››Unterlagen online unter: www.netzausbau.de/beteiligung13-m (mz)