Gemeinderat der Elsteraue Kleine Schule in Rehmsdorf hat Bestand
Der Gemeinderat der Elsteraue spricht sich für langfristigen Erhalt der Grundschulen Tröglitz und Rehmsdorf aus. Warum Die Linke Bedenken hat.

Rehmsdorf - Braucht die Gemeinde Elsteraue langfristig zwei Grundschulen? Mit dieser Frage beschäftigte sich am Donnerstagabend der Gemeinderat und sprach sich bis zum Schuljahr 2035/36 für den Erhalt der Schulen in Tröglitz und Rehmsdorf aus. In allen vorangegangenen Sitzungen (Sozial-, Bau-, Hauptschuss) gab es ebenfalls ein klares Bekenntnis zu den beiden Standorten.
Plötzlich zweifelte am Donnerstag Maria Barsi (Die Linke) aus Göbitz jenen Plan an. „Ich schätze die Arbeit der Umweltschule in Rehmsdorf sehr, doch jetzt habe ich Bauchschmerzen“, sagte Maria Barsi. Die Schule in Tröglitz werde saniert und koste viel Geld. Auch in die Kita in Profen stecke die Gemeinde Millionen. „Eine Sanierung der Schule in Rehmsdorf können wir uns finanziell nicht leisten“, sagt Maria Barsi, so würde das Haus über Jahre unsaniert bleiben. Die Göbitzerin wollte das Thema zurück in die Ausschüsse verweisen, fand jedoch für ihren Vorschlag keine Mehrheit. Auch der Ortschaftsrat Göbitz hatte sich gegen das vorliegende Papier ausgesprochen, doch die anderen Orte waren dafür. Eine zeitliche Verzögerung sei nicht möglich, denn die Zuarbeit des Schulentwicklungsplanes der Gemeinde muss bis zum 30. Juni beim Burgenlandkreis sein.
„Ich habe mir mal unsere Nachbarorte angeschaut“
Für beide Schulen gibt es jetzt und in Zukunft genügend Kinder. Die Grundschule in Tröglitz hat zirka 145 Schüler, die aktuell in Ausweichquartieren in Draschwitz und Rehmsdorf unterrichtet werden. 60 Kinder sei die Mindestgrenze für den Bestand einer Grundschule. In Rehmsdorf sind diese Zahlen seit Jahren stabil und wachsen. Lag die Schülerzahl 2012 noch bei 64, stieg sie ein Jahr später auf 72 Kinder, dann auf 84 und seit Jahren bewegt sie sich um die 90 Kinder. Aktuell sind es 92 Schüler. 24 Viertklässler verlassen in diesem Jahr die Grundschule und 24 Abc-Schützen werden neu eingeschult. Für das folgende Schuljahr 2022 gibt es 26 Anmeldungen. Für das Schuljahr 2025/26 plant die Gemeinde mit 101 Schülern in Rehmsdorf. Auch wenn die Geburtenzahlen in der Elsteraue sinken, dürften die Schülerzahlen reichen.

„Ich habe mir mal unsere Nachbarorte angeschaut“, sagt Thomas Heilmann (CDU), der als Ortsbürgermeister von Rehmsdorf im Gemeinderat Rederecht besitzt. In Zeitz gibt es bei zirka 27.000 Einwohner neun Grundschulen (einschließlich Kayna und Theißen). In Hohenmölsen gibt es mit zirka 8.000 Einwohnern zwei Grundschulen, in der Verbandsgemeinde Droyßiger-Zeitzer Forst drei Grundschulen. „Wir sind also mit unseren beiden Standorten in Tröglitz und Rehmsdorf gut aufgestellt. Wir hoffen immer auf Zuzug aus Leipzig, da brauchen wir auch die sogenannten weichen Standortfaktoren, dazu gehören unsere Schulen“, sagt Heilmann. Für notwendige Investitionen könnte man Fördermittel aus dem Strukturwandel beantragen.
„Es ist eine schöne Schule mit gutem Konzept“
Auch die Ortsbürgermeisterin von Könderitz Sigrid Plaul macht sich für Rehmsdorf stark: „Es ist eine schöne Schule mit gutem Konzept, die Kinder fühlen sich sehr wohl“. In Vorbereitung des Umzuges der Kinder wurde in Rehmsdorf einiges saniert, zum Beispiel der komplette Dachboden saniert und für den Hort ausgebaut.
Carsten Sonntag (FDP) schlug vor, den Schulbezirke zu öffnen, damit zum Beispiel auch Kinder aus Profen in die Umweltschule nach Rehmsdorf gehen könnten. Dieser Vorschlag wurde abgelehnt. Am Ende gab es ein klares Votum für den vorliegenden Schulentwicklungsplan und damit für beide Schulstandorte. Es gab 14 Jastimmen, nur Eva Höppner (Bürgerliste) und Sandra Reimschüßel (Die Linke) enthielten sich der Stimme. (mz)