Investor plant Sanierung Investor plant Sanierung: In Hohenmölsen entsteht ein Gesundheitshotel

Hohenmölsen/Merseburg - Die Sensation ist zum Greifen nah: Dass wieder Leben in die seit neun Jahren leer stehenden Gebäude des ehemaligen Krankenhauses von Hohenmölsen einzieht, scheint so gut wie sicher. Spätestens Ende nächsten Jahres soll der gesamte Komplex als Gesundheitszentrum geöffnet werden. Das versichert Inhaber und Investor Udo Unbehaun. Er ist Geschäftsführer der Sozial-Konzept-Pflege AG, die ihren Sitz in Merseburg hat und dort drei soziale Einrichtungen betreibt.
Wichtige Weichen für die Wiederbelebung des Hohenmölsener Objektes hat der Stadtrat gestellt, als er für die Aufhebung des Bebauungsplanes des Krankenhauses beschloss. Im übertragenen Sinne gleicht dies einer Umwidmung wie bei einer Kirche, die zur Konzerthalle werden soll. Unbehaun kann nun das Gebäude entsprechend seiner Konzeption, die nicht eine klinische Einrichtung vorsieht, vorantreiben.
Investor für Gesundheitshotel: Erster Bauabschnitt könne aus Kapital der Sozial-Konzept Pflege AG gestemmt werden
Dem Rheinländer ist bewusst, wie viel dies den Hohenmölsenern bedeutet. „Ich meine es mit meiner Investition von rund 25 Millionen Euro, die aus Eigen- und Fremdkapial finanziert wird, ernst. Viele Hohenmölsener wurden hier geboren, viele sind hier wieder gesund geworden, natürlich sind auch Patienten darin gestorben. Da hängt man schon mit den Gedanken daran. Darum werde ich auch im September einen Tag des Abschieds vom Krankenhaus verbunden mit dem Start des Neubeginns auf der Baustelle veranstalten“, kündigt der 54-Jährige an.
Der erste Bauabschnitt könne aus Kapital der Sozial-Konzept Pflege AG gestemmt werden, meint der Chef. Überdies stünden drei Investoren, die am Standort gern bauen möchten, bereit. Unter dem Dach der Sozial-Konzept sollen in Zukunft verschiedene Gesellschafter arbeiten, die über langfristige Mietverträge - angedacht sind 20 Jahre, gebunden wären. Auf dem Gelände haben die ersten Arbeiten bereits begonnen. Meterhoch habe das Gestrüpp gestanden. „Ein Hineinkommen in die Gebäude war kaum möglich“, schildert der Geschäftsführer.
Altbau am Krankenhaus Hohenmölsen: Spuren des Vandalismus deutlich sichtbar
Der Neubau sei in einem guten Zustand, so als habe erst gestern der Betrieb dort aufgehört, ist zu hören. Anders hingegen ist der bauliche Zustand im Altbau. Da seien die Spuren des Vandalismus deutlich sichtbar. Geplant ist nun durch die Investoren, dass im ersten Schritt der viergeschossige Neubau aus dem Jahr 1992 flott gemacht wird. Hier soll ein so genanntes Gesundheitshotel entstehen. Kommen pflegebedürftige Menschen aus dem Krankenhaus, könnten sie für gewisse Zeit im Gesundheitshotel bleiben, bis ihre eigene Wohnung behindertengerecht umgebaut worden ist oder ein Umzug bewältigt wurde. Das Hotel soll 60 Appartements haben.
Zeitgleich werden die Nebengelasse am 1912 errichteten Altbau abgerissen. Dazu zählen die ehemalige Pathologie, die Küche und Wäscherei. Sowohl die ehemalige Kinderstation als auch die Operationssäle werden demontiert. „Somit haben wir den Korpus des Krankenhauses aus dem Jahr 1912, und der ist wunderschön“, schwärmt der Investor.
Gesundheitshotel Hohenmölsen: Neben 60 Plätzen für betreutes Wohnen werden im Altbau Therapieräume, Gemeinschaftsräume und Wintergärten entstehen
Neben 60 Plätzen für betreutes Wohnen werden im Altbau Therapieräume, Gemeinschaftsräume und Wintergärten entstehen. Geplant ist, dass die Bauarbeiten des Neubaus ein halbes Jahr dauern und dann bereits Einzug gefeiert werden kann. Der Altbau soll Ende kommenden Jahres bezogen werden.
Platz auf dem Gelände sei überdies für ein Ärztezentrum, eine Physio- und Ergotherapie. Um den eigenen Nachwuchs auszubilden, ist auch die Inbetriebnahme einer Pflegefachschule im Visier der Investoren. „Es wird wie ein Luxusschiff - nur auf dem Land“, kündigt Udo Unbehaun optimistisch. (mz)