Internationaler Bund Internationaler Bund: Hilfe in vielen Lebenslagen

Naumburg - Das Haus ist das selbe, einige Gesichter sind bekannt, andere wiederum neu. Die soziale Beratungsstelle am Jakobsring 3 fährt seit Herbst vergangenen Jahres unter anderer Flagge. Nach der Insolvenz der Awo Kinder-, Jugend- und Familienhilfe übernahm der Internationale Bund die Trägerschaft (wir berichteten bereits).
Acht Frauen und Männer sind für Fragen, Probleme und Nöte in vier Bereichen als Ansprechpartner tätig: in der Familien-, Ehe-, Lebens- und Erziehungsberatung, in der Schwangerschafts- und Schwangerschaftskonfliktberatung, in der sozialpädagogischen Familienhilfe und im Erziehungsbeistand sowie im Angebot „Frühe Hilfe“. Damit haben die Mitarbeiter mit Klienten aus verschiedenen Altersgruppen zu tun, die auf unterschiedlichen Wegen den Kontakt suchen und nötige Unterstützung in Anspruch nehmen wollen.
Beratungen breit aufgestellt
„Die Beratungsstelle hat schon eine gewisse Tradition und ist sehr breit aufgestellt. Wir haben eine koordinierende Rolle. Unsere Hilfe ist kostenfrei. Mit etwas Wartezeit für ein Beratungsgespräch sollte man jedoch rechnen“, erzählt der 40-jährige Psychologe Martin Haupt.
So verschieden die Menschen so verschieden sind denn auch die Probleme. Es kann sowohl um Trennung und Scheidung und das besorgniserregende Verhalten von Kindern und Jugendlichen als auch um Konflikte im Zuge einer Schwangerschaft sowie finanzielle Sorgen und Nöte gehen. „All dies ist auch ein Abbild unserer Gesellschaft“, meint Sozialpädagogin Cornelia Rupp, die schwangere Frauen in vielfältigen Fragen berät, aber auch sexuelle Aufklärung in Schulen betreibt. Immer wird dabei die individuelle Lebenssituation aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Die drei Mitarbeiter der sozialpädagogischen Familienhilfe suchen Klienten auch direkt zu Hause auf.
Nicht nur die einzelnen Bereiche innerhalb der Stelle arbeiten dabei eng zusammen, ein Netzwerk aus Partnern wirkt im Hintergrund. So unter anderem aus dem Jugendamt, Therapeuten, Hebammen und Mitarbeitern der Drogen- sowie Schuldenberatung der Diakonie Naumburg-Zeitz bestehend. „Das Netzwerk ist mit den Jahren gewachsen“, berichtet Haupt. Den ersten Schritt in Richtung Beratung zu wagen, sei für den Klienten das Entscheidende. „Das Problem ist nicht das Problem, sondern der Umgang mit dem Problem. Es ist wichtig, sich Unterstützung zu suchen“, so Haupt weiter. Alle Informationen werden vertraulich behandelt.
In der Vergangenheit sind die Zahlen der Klienten leicht gesunken. Aus mehreren Gründen. Oft sind auch die Hilfsmöglichkeiten der verschiedenen Bereiche bei vielen gar nicht bekannt. Dass der Internationale Bund als neuer Träger fungiert, sei wichtig für die Beratungsstelle, meint Haupt.
