Illegaler Abfall im Wethautal Illegaler Abfall im Wethautal: Natur wird zur Müllkippe

Osterfeld - Plastikbehälter, ein alter Schirm, ein Kissen mit dem deutlich sichtbaren Schriftzug eines bekannten Fußballclubs, das vielleicht einmal in einem Kinderzimmer stand - das alles gehört zu einem illegalen Müllhaufen an der Kreisstraße zwischen Kleinhelmsdorf und Haardorf. Wie diese Hinterlassenschaften dorthin gekommen sind und warum der Eigentümer sie nicht ordentlich im Hausmüll oder auf dem Wertstoffhof entsorgt, sondern sie einfach in die Natur gekippt hat, ist bislang nicht bekannt. Fakt ist aber: Diese Müllablagerung stellt eine Ordnungswidrigkeit dar, die mit einer Geldbuße bis zu 100.000 Euro geahndet werden kann.
Bereits 24 Meldungen eingegangen
Zudem sind solch verbotene Müllhaufen in der Landschaft bei weitem keine Einzelfälle. „Wir haben in diesem Jahr in der Verwaltung bereits 24 Meldungen über Müllablagerungen in der Landschaft erhalten. Im gesamten vergangenen Jahr waren es 15. Das heißt am Ende des Jahres wird sich die Zahl wohl verdoppelt haben“, sagt die Wethautaler Ordnungsamtschefin Cornelia Schade. Als Brennpunkte im Wethautal sehe sie vor allem die Städte Stößen und Osterfeld sowie die Gemeinde Mertendorf. Von Altreifen über Kühlschränke, Bauschutt, Matratzen, Bildröhren bis hin zu gemischtem Siedlungsabfall reicht das Spektrum der in der Natur abgeladenen Müllsünden. „Seit März haben wir mit der Abfallwirtschaft Sachsen-Anhalt Süd (Awsas) eine Vereinbarung, in deren Resultat auf einem kommunalen Grundstück in Löbitz ein Umweltcontainer aufgestellt wurde“, berichtet Cornelia Schade.
Meldung an das Umweltamt des Kreises
Dort landet der verbotswidrig abgelagerte Restabfall, bei dem man den Verursacher nicht kennt und der zum Beispiel von den Gemeindearbeitern außerhalb der Ortslagen von Straßen und Wegen oder an Bushaltestellen eingesammelt wird. Alles werde dokumentiert und an das Umweltamt des Burgenlandkreises gemeldet.
Denn auch wenn die Awsas für das Einsammeln solcher illegalen Müllablagerungen zuständig ist, soll schnell gehandelt werden, um zu vermeiden, dass sich dort weiterer Müll ansammelt. Und so wurden durch das Entsorgungsunternehmen seit März vergangenen Jahres im gesamten Burgenlandkreis insgesamt zehn solcher Container in den einzelnen Verbands- und Einheitsgemeinden sowie Städten gestellt. Für die Entsorgung des Inhaltes sorgt die Abfallwirtschaftsanstalt.
Zahl der Müllsünden steigt deutlich
Denn der Trend aus dem Wethautal, dass mehr Müll in der Natur landet, zeigt sich im gesamten Landkreis. Wurden vor zwei Jahren noch 303 illegale Müllablagerungen durch die Abfallwirtschaft registriert, gab es 2018 schon einen leichten Anstieg von 316 gemeldeter Fälle. In diesem Jahr allerdings stieg die Zahl der Müllsünden in der Natur deutlich an. Bis zum 18. September wurden 407 verbotswidrig abgelagerte Abfälle im gesamten Landkreis gemeldet. Dabei wurden in diesem Jahr bisher sogar zwei Ordnungswidrigkeitsverfahren mit einem Bußgeld in Höhe von insgesamt 600 Euro abgeschlossen. Weitere Verfahren laufen noch. Denn die Mehrzahl der Ermittlungen nach den Verursachern illegaler Müllablagerungen bleibt erfolglos. Das heißt, die Kosten der Entsorgungen übernimmt letztlich der Abfallgebührenzahler.