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Osterfeld Hortvilla wird saniert: Grundschüler bleiben nach dem Unterricht in der Schule

Warum die Osterfelder Grundschüler ab diesem Schuljahr nun auch nach dem Unterricht in der Grundschule betreut werden.

Von Iris Richter 07.09.2021, 16:32
Die denkmalgeschützte Jugendstilvilla, in der einst der Amtsrichter von Osterfeld wohnte und die heute als Hort genutzt wird, liegt idyllisch am Fuße des Matzturmes. Doch sie muss dringend saniert werden.
Die denkmalgeschützte Jugendstilvilla, in der einst der Amtsrichter von Osterfeld wohnte und die heute als Hort genutzt wird, liegt idyllisch am Fuße des Matzturmes. Doch sie muss dringend saniert werden. (Foto: Iris Richter)

Osterfeld/MZ - Mit Beginn des neuen Schuljahr müssen sich die Osterfelder Hortkinder für eine gewisse Zeit an neue Räume gewöhnen. Denn mit Schulbeginn werden die Grundschüler nicht mehr in der alten Hortvilla neben der Grundschule, sondern in Räumen der Bildungseinrichtung selbst betreut. Der Grund für den Umzug des Hortes sind dringend nötige Sanierungsarbeiten, mit denen zum Jahresende begonnen werden soll. „Wir haben jetzt in den Sommerferien erst einmal Baufreiheit geschaffen. Gegenwärtig werden die Ausschreibungen vorbereitet und im Dezember könnte es mit Innenarbeiten im Hort losgehen“, nennt Kerstin Beckmann (FDP), Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Wethautal, eine Zeitschiene.

Ursprünglich sollten die Kinder erst in den Winterferien kommenden Jahres umziehen und dann ab dem zweiten Halbjahr auch nach dem Unterricht in der Grundschule betreut werden. Doch zum einen werden die Bedingungen im Hort nicht besser und zum anderen wollte man in der Verbandsgemeinde auf Nummer sicher gehen und bereit sein, falls die Arbeiten schon früher losgehen können. Zudem seien die Winterferien für den Umzug der Horteinrichtung schon recht kurz, meint Kerstin Beckmann. Denn das Fördergeld, das die Sanierung der alten denkmalgeschützten Jugendstilvilla möglich macht, muss bis Ende 2023 ausgegeben sein.

„Im Prinzip ist es eine Komplettsanierung“

Mehr als eine halbe Million Euro fließen aus dem Programm zur Förderung kleiner Städte und Gemeinden in die Sanierung des alten Gebäudes. Hinzu kommen Eigenmittel und Fördergeld, das ursprünglich für die Gestaltung der Außenanlagen in der Kindertagesstätten gedacht war. Doch da man für die Kita noch einen anderen Fördertopf anzapfen konnte, kann das Geld nun für Ausbau des Hortes eingesetzt werden. Denn die Arbeiten, die nötig sind, sind umfangreich. „Im Prinzip ist es eine Komplettsanierung. Wir wollen Barrierefreiheit schaffen, aber auch einen zweiten Rettungsweg. Zudem ist auch eine energetische Sanierung geplant“, umreißt die Bürgermeisterin die Pläne. Elektro- und Sanitärarbeiten werden ebenso dazu gehören wie eine Fassadenerneuerung oder Fenstereinbau. Fenster, die aber bereits erneuert wurden, sollen erhalten bleiben.

In der Verbandsgemeinde ist man froh, dass die Arbeiten am Hort endlich beginnen können. Denn seit zehn Jahren müht sich die Verbandsgemeinde, die nicht nur Trägerin des Hortes sondern auch Eigentümerin des Gebäudes ist, um die Generalüberholung des Hauses. Schon alleine die Planungen haben viel Geld verschlungen und nicht zuletzt musste immer wieder umgeplant werden, weil mehrfach Fördermittelanträge abgelehnt worden sind. Und jede erneute Antragstellung erforderte eine Überarbeitung des Projektes.

Knackpunkt war ein fehlender zweiter Rettungsweg

Und das die Sanierung dringender denn je ist, zeigt allein schon die Tatsache, dass man der Osterfelder Einrichtung vor zwei Jahren die Kapazität gekürzt hat. Aufgrund von Sicherheitsbedenken und Mängeln im Brandschutz hat das Jugendamt die Betriebserlaubnis für die Osterfelder Einrichtung von 88 Kindern auf 65 Kinder reduziert. Knackpunkt war damals ein fehlender zweiter Rettungsweg, der eine weitere Nutzung des Dachgeschosses unmöglich macht.

In der Grundschule sind die Hortkinder nun in einem Extraraum, aber auch in dem separaten Zwei-Raum-Gebäude, das sich auf dem Schulhof befindet untergebracht. In jenes Gebäude hatte die Verbandsgemeinde 2019/20 rund 315.000 Euro investiert - der größte Teil war ebenfalls Fördergeld- um es auf Vordermann zu bringen. Damit sollten sich nicht nur die Bedingungen in der Grundschule verbessert werden, sondern es war von vorn herein eine gemeinsame Nutzung durch Hort und Schule angedacht.