"Herberge zur Heimat" "Herberge zur Heimat": Drei Gründe zum Feiern

Naumburg - Es ist mehr als selten, dass in der „Herberge zur Heimat“ in Naumburg die Sektkorken knallen. Doch der Trägerverein des Hauses in den Neuengütern hatte jüngst allen Grund dazu. „Eigentlich gibt es mehrere Anlässe, um zu feiern“, sagte Vereinsvorsitzende Monika Müller. So beging der Verein mit Gästen sein 25-jähriges Bestehen. In die Herberge gekommen waren Vertreter aus dem Bereich Politik, so unter anderem Oberbürgermeister Bernward Küper (CDU) und der Landtagsabgeordnete Daniel Sturm (CDU) sowie Helfer, Sponsoren und langjährige Partner, wie beispielsweise Mitarbeiterinnen des Bereiches Suchthilfe der Diakonie Naumburg-Zeitz.
Das Haus sei zu einer Heimstätte für jene Menschen, die ausgegrenzt und mittellos sind, geworden, sagte Schatzmeister und Gründungsmitglied Horst Rühlmann, der an diesem Tag zudem 80 Jahre alt wurde. Derzeit umfasst die Herberge 27 Plätze für Mieter sowie acht für Obdachlose. „Sie erhalten eine Unterkunft, die mit Möbeln und den notwendigen elektrischen Geräten ausgestattet ist“, so Rühlmann weiter. Dank Spenden und weiterer finanzieller Hilfen hat sich das Haus mit der Zeit gemausert. Zuletzt wurde der Aufenthaltsraum erneuert, nahm eine moderne Heizungsanlage ihren Betrieb auf. „Die meisten Bewohner fühlen sich wohl. Aber an so einem Haus gibt es immer wieder viel zu tun“, bemerkte der Schatzmeister, der auch die Arbeit von Hausleiterin Marianne Vogt würdigte.
Die Naumburgerin, die im Januar ihren 70. Geburtstag feiern konnte, ist seit nunmehr 19 Jahren die gute Seele des Hauses, engagiert sich zudem im Vorstand des Landesverbandes der Suchthilfe „Blaues Kreuz“ (wir berichteten). Ihr zur Seite steht ab dem 1. April Britta Winkler. Die 60-jährige Naumburgerin konnte mit Hilfe des neuen Teilhabechancengesetzes, das zu Beginn des Jahres in Kraft trat, angestellt werden. Sie findet damit nach einer langen Krebserkrankung zurück in den beruflichen Alltag. „Ich habe während meiner Krankheit sehr viel Unterstützung erfahren. Diese möchte ich in der Herberge zurückgeben. Viele wissen nicht, was dieses Haus leistet“, so Britta Winkler.
Die nächste Aktion steht in Kürze an: Der Weinkeller Wölk in Naumburg veranstaltet am 13. April ab 19 Uhr eine Sparschwein-Versteigerung. Rund 30 Schweine aus dem Fundus des Weinkellers kommen neben kleinen Geschenken von Sponsoren unter den Hammer. Der Erlös kommt der Herberge zugute. Denn Pläne hat der Verein noch immer. So sollen die Sanitäranlagen erneuert sowie ein zusätzliches Zimmer eingerichtet werden. Auch Dach, Hof und Fenster stehen auf der Liste der Vorhaben. Schätzungsweise 150000 Euro werden dafür gebraucht. „Wir hoffen auf Spenden aus der Bevölkerung“, so Monika Müller.
