Handball Handball: Torflaute kostet Chemie-Frauen den Erfolg
WEISSENFELS/MZ/TEN. - Dabei hatten es die Chemikerinnen selbst in der Hand, die entscheidenden Treffer zum Sieg zu landen. "Du fährst nicht nach Weißenfels und nimmst zwei Punkte mit, das war uns klar", machte Trainer Holger Kirsten den Respekt vor den heimstarken Weißenfelserinnen klar. "Deshalb habe ich auch von Beginn an höchste Konzentration gefordert." Dass es dann doch eine Weile gedauert hat, bis Chemie zum Spiel fand, lag an der starken Startphase der Gastgeberinnen, die zunächst 3:0 in Führung gingen. Chemie war nicht geschockt.
Nur kurze Zeit später war beim 3:3 alles wieder offen. In den folgenden Minuten wurde es eine sehr ausgeglichene, spannende und sehenswerte Partie, die vor allem durch die Abwehrreihen beider Teams bestimmt wurde. Weißenfels ging immer wieder in Führung, Zeitz glich aus. Zur Halbzeit stand es 8:7 für den WHV. "Bei diesem Spielstand lag es auf der Hand, dass das Problem in der Offensive zu suchen war, dass habe ich dann in der Halbzeit den Frauen klar gemacht", so Kirsten. Und diese Ansage schien auch anzukommen. Die zweite Hälfte begann zunächst deutlich torreicher und bereits nach einer Viertelstunde Spielzeit hatte sich Chemie beim Spielstand von 14:12 zwei Tore Vorsprung erkämpft. Was dann folgte war an Kuriosität kaum zu überbieten. Zeitz hatte deutlich mehr Spielanteile, mühte sich im Angriff immer wieder, die Lücken in der Weißenfelser Abwehrreihe zu finden.
Dies gelang, wenn auch zu selten. Aber zu viele Bälle fanden nicht den Weg ins Tor. Die Defensive stand weiter gut, immer wieder wurde den WHV-Damen der Ball abgejagt und wenn Weißenfels mal einen Siebenmeter-Strafwurf erhielt, wusste Chemie-Torfrau Jenny Ruprecht diesen zu vereiteln. Die Chemiker trafen den Pfosten, warfen vorbei. Zudem wurde die Torhüterin der Gastgeberinnen regelrecht berühmt geschossen: "Wenn man kein Glück hat, dann kommt halt auch noch Pech dazu", so Kirsten sichtlich ratlos. "Ich weiß gar nicht, ob Weißenfels in dieser Phase überhaupt mehr als zwei Angriffe ordentlich ausspielen konnte", sagte nach dem Spiel die frustrierte Chemie-Spielführerin Anja Trummer. Diese wenigen Angriffe reichten dem WHV jedoch, die entscheidenden Treffer zum Sieg zu markieren und ziemlich niedergeschlagene Zeitzer zurückzulassen.
Chemie verpasste die Chance, sich vom vorletzten Tabellenplatz wieder zu lösen und muss weiter auf den ersten Rückrunden-Sieg warten.
Zeitz: Jenny Ruprecht (Tor), Anja Trummer (5), Franziska Krug (4), Sylvia Horn (2), Jessica Meffert (2), Silvana Schirmer (1), Christin Hädrich, Melanie Henze, Anne Schramm, Franziska Walter.