Handball-Damen der SG Chemie Zeitz Handball-Damen der SG Chemie Zeitz: Sport mit Ball und Kind

Zeitz - Sie wollen endlich wieder in den Liga-Spielbetrieb einsteigen, nicht mehr nur trainieren und stupide den Ball ins Tor werfen, sondern auch endlich Erfolge feiern und sich mit anderen Teams messen. Das alles wünschen sich die Handball-Damen der SG Chemie Zeitz. Verzweifelt sind sie seit über einem Jahr auf der Suche nach „Nachwuchs“ - nach jungen Frauen ab 16 Jahren, die Interesse am Handball haben. „Egal ob mit oder ohne Erfahrung, wir freuen uns über Interessierte jeder Art. Lernen kann man alles“, erklärt Tini Gerster. Die junge Dame spielt selbst seit 22 Jahren Handball und ist damit groß geworden. Mit zwölf Jahren begann sie, eignete sich die Spielzüge an und fand schließlich so viel Gefallen an der Ballsportart, dass sie selbst jetzt, über zwanzig Jahre später, die Finger nicht davon lassen kann. „Handball ist nicht einfach nur Sport. Für mich ist es Leidenschaft. Normalerweise bin ich eine Bürotante. Ich brauch den Sport als Ausgleich zu Job, Familie und Haushalt. Da kann ich einfach Frau sein und nicht nur Mama“, erklärt Tini Gerster.
Kinderfreundliches Training
Die freche Blondine hat neben der Begeisterung für Handball auch mal eben noch drei Kinder im Alter von drei, zehn und zwölf Jahren, die sie auf Trapp halten. „Zum Training nehme ich die Zwerge oft mit. Ich bin ja nicht die einzige Mama“, lacht das sportbegeisterte Energiebündel. So kommt es also ab und zu vor, dass neben dem Handball-Training auch noch ein paar Kids umherschwirren und Fußball oder Fangen spielen. Tini Gerster nennt es „Kinderfreundlich“, was tatsächlich nicht von der Hand zu weisen ist. „Es gibt heutzutage so viele Alleinerziehende oder Muttis, wo die Partner auf Montage sind. Da bieten wir ihnen einfach die Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen und die Kids mit zum Training zu bringen“, so Gerster. Und tatsächlich hatten sich auf ihren Aufruf in den sozialen Medien ein paar junge Frauen gefunden, die zumindest vorerst beim Training vorbei schauten. Ob diese wieder kommen, sei noch ungewiss, aber der Post brachte zunächst ein wenig Aufmerksamkeit.
Die Trainingszeiten der Handball-Damen der SG Chemie Zeitz sind immer dienstags 19.30 Uhr bis 20.30 Uhr in der Turnhalle der Berufsbildenden Schulen Zeitz, in der Alten Werkstraße.
Donnerstags ist die Übungseinheit von 19 bis 20.30 Uhr in der Turnhalle in Zeitz-Ost auf dem Platz der deutschen Einheit.
Danach trainieren jeweils die Männer-Teams. Sollte das Wetter mitspielen, gibt es Laufeinheiten auf dem Außengelände.
Momentan besteht das Zeitzer Handball-Team gerade einmal aus fünf Frauen. Das ist okay zum Trainieren, aber für eine Mannschaft, die in den Spielbetrieb einsteigen möchte, ist das bei weitem nicht ausreichend. „Sechs Damen, eine Torfrau und wenigstens zwei Ersatzspieler wären notwendig“, erklärt Tini Gerster. Ziel ist es, schon im September in der Kreisklasse einzusteigen.
Aber dazu fehlen eben ein paar Frauen. Noch bis zur Saison 2013/2014 spielten die Zeitzerinnen in der Bezirksklasse. Dann kam der große Bruch. Sei es durch arbeitsbedingte Umzüge, Familiengründung oder andere Umstände, es brach alles zusammen. „Das Hochwasser bescherte uns dann letztendlich das endgültige Game over“, meint Gerster wehmütig. Trainiert wurde seitdem in Teuchern, auch das war nicht leicht für die Mädels. Nun ist die Turnhalle der Berufsschule wieder geöffnet und die Chemikerinnen hoffen auf rege Zuläufe von interessierten Damen. „Alle ab 16 Jahren können sich melden. Wer keine Erfahrung hat, den führen wir ganz langsam an den Sport heran. Wir erwarten absolut keine Profis und möchten auch weiterhin Spaß an unserem Hobby haben und vermitteln“, versichert das Team der SG Chemie. (mz)
Fragen zum Verein können gern per Nachricht im Facebook gestellt werden: www.facebook.com/Tini.Gerster
