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Große Bergbau-Schau Große Bergbau-Schau: Welche Vorhaben die Kulturstiftung Hohenmölsen 2021 verfolgt

Von Tobias Schlegel 08.01.2021, 14:30
Ulrike Kalteich und Andy Haugk bei einem Ausflug zu der neuen Rasthütte unweit des Recarbo-Radweges Höhe Zembschen
Ulrike Kalteich und Andy Haugk bei einem Ausflug zu der neuen Rasthütte unweit des Recarbo-Radweges Höhe Zembschen René Weimer

Hohenmölsen - Die Blicke von Ulrike Kalteich und Andy Haugk finden die Wassertürme von Hohenmölsen und Zembschen. Die hochgewachsenen Denkmäler sind von dem Aussichtspunkt, an dem sich die beiden gerade befinden, bestens zu sehen und symbolisieren ein Stück Bergbaugeschichte.

Der Aussichtspunkt befindet sich etwas 200 Meter entfernt vom Recarbo-Radweg - unweit von Zembschen. „Hier wurde vor 100 Jahren Kohle abgebaut, das ist eine ehemalige Kippe“, erklärt Haugk, parteiloser Bürgermeister der Drei-Türme-Stadt und Direktor der Kulturstiftung Hohenmölsen.

Die Stiftung hat im Oktober vergangenen Jahres an der Aussichtsplattform eine Rasthütte mit einer Infotafel errichten lassen, wie Geschäftsstellenleiterin Ulrike Kalteich erklärt. Knapp 5.000 Euro habe man insgesamt investiert. „Es geht uns darum, die Geschichte des Bergbaus hier greifbar zu machen“, ergänzt Andy Haugk.

Radtour mit Überraschungen

Es war eines der Vorhaben, die die Kulturstiftung, die sich das Bewahren und Vermitteln der Bergbaugeschichte der Region auf die Fahne geschrieben hat, im vergangenen Jahr angepackt hat. Die alljährliche Radtour im Mai fand coronabedingt in einem anderen Format statt als sonst: Statt einer gemeinsamen Ausfahrt vom Mondsee nach Zeitz, waren interessierte Radfahrer aufgerufen, die Strecke für sich zu fahren.

An den zwölf Infotafeln, die die Route schmücken, wurden kleine Überraschungstüten verteilt. „Das kam gut an bei den Leuten“, berichtet Ulrike Kalteich. Auch Schülerexkursionen in den Profener Tagebau, die alljährliche Sommerakademie und eine neue Belichtung des Gedenkraums in der Hohenmölsener Stadtkirche, die an die Ortschaften erinnert, die der Kohle weichen mussten, sind aus dem vergangenen Jahr im Gedächtnis geblieben.

Buchprojekt vor Abschluss

Und auch 2021 hat sich die Kulturstiftung Hohenmölsen so einiges vorgenommen. Die Radtour soll diesmal am 18. April stattfinden, die 18. Sommerakademie ist ebenfalls wieder für September geplant. Zwei Projekte stechen aber hervor.

Im Sommer soll die seit Jahren geplante Dauerausstellung zur Hohenmölsener Stadtgeschichte im Seniorenbüro am Altmarkt eröffnet werden. Die Datensammlung sei nun abgeschlossen. „Wir haben dabei sehr viel Resonanz von den Bürgern bekommen. Jetzt geht es darum, wie die Ausstellung gestaltet werden soll“, erklärt Ulrike Kalteich.

Träger des Projekts ist der Verein „Drei Türme“

Die Ausstellung soll einen Blick auf die Frühgeschichte der Stadt mit der berühmten Schlacht von 1080 werfen und die Entwicklung des Bergbaus in der Region aufzeigen. Träger des Projekts ist der Verein „Drei Türme“, die Kulturstiftung ist in unterstützender Form aktiv. Neben dem Ausstellungsbereich soll es auch einen Interaktionsraum geben, in dem sich die Vereine der Stadt präsentieren können und spielerische Elemente die Ausstellung mit aufwerten sollen.

Des Weiteren plant die Kulturstiftung 2021, ihr Buchprojekt abzuschließen. Seit sechs Jahren sei man dabei, eine umfangreiche Sammlung mit Bildern, Daten und Fakten zu 130 Jahren mitteldeutscher Bergbaugeschichte zu erstellen. Spätestens zum Jahresende soll das Buch erscheinen. Federführend bei dem Buchprojekt ist Andreas Berkner, Vorsitzender des Kuratoriums der Kulturstiftung Hohenmölsen. (mz)