Gerätehaus Großgörschen Gerätehaus Großgörschen: Die Feuerwehr muss warten
Großgörschen - Bereits zum Jahresbeginn waren Beschlüsse gefasst worden, damit das Feuerwehrgerätehaus Großgörschen neu gebaut werden kann. Alles lief auf einen Komplettabriss hinaus. Doch während das neue Feuerwehrdepot zwischen Muschwitz und Göthewitz bereits zur Genehmigung eingereicht worden ist, sind die Großgörschener weit davon entfernt, dass die Einsatzkräfte endlich unter zeitgemäß-modernen Bedingungen arbeiten können.
Grund sind Diskussionen im Ortsteil, die auch im Ortschaftsrat eine Rolle gespielt haben. Demnach sollte das kommunale Gebäude in der Scharnhorststraße nicht komplett, sondern nur zum Teil abgerissen werden. Damit will man vor allem Gewerbetreibenden wie einem Friseur und dem Scharnhorstkomitee Räume erhalten. Doch dieser Teilabriss wurde nun im Stadtrat mit klarer Mehrheit abgelehnt.
Schlechte Bausubstanz unübersehbar
Bereits während einer Sitzung des Bau- und Vergabeausschusses hatten Bauamtsleiter Steve Kähler und Ausschussvorsitzender Hans-Joachim Fuhrmann Bedenken geäußert. Die schlechte Bausubstanz sei unübersehbar und eine Sanierung wegen einiger Gewerberäume viel zu teuer. CDU-Fraktionschef Dietmar Goblirsch stellte die Frage in den Raum, ob man im Falle des Nichtabrisses dieser Räume mal angefragt hätte, ob die betreffenden Nutzer eine dann wahrscheinlich höhere Miete zahlen würden? Nico Neuhaus (Verbund freier Wähler) forderte ein Bekenntnis der Gewerbetreibenden, dass sie die Räume nach der Sanierung weiterhin nutzen.
Jens Wojtyschak (SPD) sprach sich aus bautechnischen Gründen für den Abriss aus. Man sollte zügig zur Tat schreiten, „um die Feuerwehr nicht länger warten zu lassen“. Haupt- und Ordnungsamtsleiter Ronny Mank sagte: „Ich gehe davon aus, dass alle ein gemeinsames Ziel verfolgen.“ Er verwies in diesem Zusammenhang auf einen erheblichen Zeitverzug und darauf, dass für die Einsatzkräfte bald etwas passieren müsse.
Fehlender alternativer Beschlussentwurf
Nachdem die Variante Teilabriss abgelehnt worden war, kam man angesichts eines fehlenden alternativen Beschlussentwurfs in dieser Ratssitzung nicht weiter. Der Ortschaftsrat selbst hatte vorgeschlagen, über einen völlig neuen Standort zu beraten. Dieser sollte mit dem Ortschaftsrat besprochen werden, der auch selbst Alternativen nennen will.
Bürgermeister Dirk Könnecke (parteilos) verwies darauf, dass auch mal von der Kreuzung Klein-/Großgörschen die Rede gewesen sei. Aber man habe diese Variante nicht untersucht und es gebe kein Baugrundgutachten. Fuhrmann fügte hinzu, dass man gegebenenfalls an das neue Gerätehaus Gewerberäume anbauen könnte. (mz/hz)