Feuerwehrcamp in Teuchern Feuerwehrcamp in Teuchern: Kinder meistern Katastrophe im Zelt

Krössuln - Ein spannendes und gleichzeitig lehrreiches Wochenende verlebten viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Krössuln. Es fand das nunmehr dritte Feuerwehrcamp der Kinder- und Jugendwehren der Einheitsgemeinde der Stadt Teuchern statt.
Überall sind Feuerwehrautos zu sehen. Ein Holzhaufen und ein großes Zelt werden gleich im Fokus stehen. Aus dem Zelt dringt schon jetzt dicker Qualm. Der Holzhaufen wird gerade in Brand gesteckt. Dort steht Christian Cieslik. Der Brandbekämpfer aus Gröbitz fragt den Nachwuchs verschiedene Fakten ab. Dieser antwortet ihm, dass Feuer auf unterschiedliche Weise bekämpft werden können. Beispielsweise mit Wasser, aber auch mit Schaum oder Sand. Danach erläutert Christian Cieslik, wie eine Löschwasserversorgung aufgebaut wird.
Mit Wärmebildkamera durch den Qualm
An diesem Tag geht es nicht darum, dass das schnell geht, sondern dass sich die Kinder und Jugendlichen die Schritte genau einprägen. Sorgfältig kuppeln sie die Schläuche und Verbindungen aneinander. Anschließend darf jeder von ihnen einmal den Wasserstrahl ins Feuer halten. Christian Cieslik schaut aufmerksam zu. Seit drei Jahren widmet er sich der Jugendarbeit in Gröbitz. „Das mache ich einfach gern“, sagt er mit Blick auf den Nachwuchs. Ihn freue es, wenn er sieht, dass die Kinder das bei ihm Gelernte nun vor Ort richtig umsetzen, sagt er weiter.
Mit nachgebauten Sauerstoffflaschen schicken die Erwachsenen nun ihre Schützlinge ins Zelt. Aus ihm ertönen die Stimmen von Verletzten. Diese suchen die kleinen Brandbekämpfer mit einer Wärmebildkamera - ganz so, wie es zum wirklichen Aufgabengebiet der Feuerwehr gehört. Nur dass in diesem Fall das Gebäude ein Zelt, der Rauch Disco-Qualm ist und die Stimmen der Verletzten aus dem Lautsprecher kommen. Später werden die Aufnahmen der Wärmebildkamera gemeinsam ausgewertet und erklärt.
In die Zukunft der Wehren investieren
An anderer Stelle lernen die Gruppen noch Theorie und wie vermisste Personen gesucht und erstversorgt werden. Stephan Conrad freut sich. Er ist der Jugendwart der Stadt Teuchern und Ortswehrleiter von Trebnitz und hat dieses Camp mit weiteren Initiatoren schon zum dritten Mal auf die Beine gestellt.
Vor drei Jahren war er es auch, der die Kinder- und Jugendwehr in Trebnitz neu gründete. Damals fing die Gruppe mit sieben Mitgliedern an. Heute sind es 28 Kinder und Jugendliche, die mitwirken. „Ich habe es mir auf die Fahne geschrieben, etwas für unseren Nachwuchs zu tun“, sagt der Mann. Dazu gehört auch das Camp mit 32 Kindern und 18 Erwachsenen. Der 13-jährige Roland Föhlisch ist einer von ihnen. „Es ist spannend und wir können sehr viel erleben“, sagt er. Der junge Brandbekämpfer macht gern in der Wehr mit. „Es macht Spaß, ist interessant und wir lernen, wie wir Leben retten können“, erklärt er weiter. „Wir sind stolz auf jedes unserer Kinder und jeden Jugendlichen“, macht Stephan Conrad klar. Wenn nur einer von zehn Mitgliedern später nach Lehre oder Familiengründung der aktiven Wehr erhalten bleibt, wäre das schon ein tolles Ergebnis, schaut er in die Zukunft der Wehren der Einheitsgemeinde. (mz)

