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Etat Droyßiger-Zeitzer Forst Etat Droyßiger-Zeitzer Forst: Kita-Küche sorgt für Zündstoff

Von Matthias Voss 06.12.2019, 16:30
Ein Kind isst in einer Kita.
Ein Kind isst in einer Kita. dpa

Droyßig - Der Rat der Verbandsgemeinde (VG) Droyßiger-Zeitzer Forst hat in seiner Sitzung am Mittwoch bei zwei Gegenstimmen und drei Enthaltungen dem Haushalt für das kommende Jahr zugestimmt.

Der ist bei einem Volumen von knapp 8,5 Millionen Euro erwartungsgemäß ausgeglichen. Den größten Anteil an den Erträgen haben mit 4,1 Millionen Euro die fünf Mitgliedsgemeinden, wobei der Umlagesatz konstant bei 49,1 Prozent geblieben ist. Trotz intensiver Vorberatungen in den verschiedenen Ausschüssen und auch nur kleinen Änderungsvorschlägen kam es vor der Abstimmung zu zahlreichen, teils hitzigen Wortmeldungen.

Statt 20.000 Euro stehen dafür nun 30.000 Euro im Haushaltsplan

Für den größten Zündstoff sorgten dabei die Anschaffung einer Küche sowie einer Garderobe für die demnächst voll sanierte Kindertagesstätte in Kretzschau.

Denn statt 20.000 Euro stehen dafür nun 30.000 Euro im Haushaltsplan. Hans-Hubert Schulze (Freie Bürger Bröckau-Wittgendorf), musste erst nachfragen, weil im Papier die Summe lediglich pauschal für „Möbel“ veranschlagt worden ist. „Ich dachte, dass die Möbel, die schon vorhanden sind, wieder genutzt werden?“.

Wie kommt diese Summe zustande?

Tilo Körner (CDU) klärte auf, dass die Küche und die Garderobe beim Umzug nach Wetterzeube nicht gerettet werden konnten. Dennoch stieß sich Schulze an der Erhöhung und der Pauschalisierung der Summe. „Wie kommt diese Summe zustande? Warum jetzt 10.000 Euro mehr?

Ich kann eine nigelnagelneue Küche für 5.000 Euro besorgen, da kostet die Garderobe doch wohl nicht 25.000 Euro“, echauffierte sich das Ratsmitglied. Uwe Luksch (Unabhängige Bürger in Droyßig) klärte Schulze auf, „dass das nur ein Haushaltsplan und keine Leistungsvergabe ist. Wir müssen der Verwaltung einen Handlungsspielraum geben.“

„Wir reden hier von einer Küche für 100 Kinder“

Und die Erhöhung begründete Arnd Czapek (CDU) damit, „dass es für Inventar keine Förderung gibt, deswegen müssen wir das selber bezahlen.“ Verbandsgemeinde-Bürgermeister Uwe Kraneis (parteilos) ergänzte: „Wir reden hier von einer Küche für 100 Kinder, die bekommt man nicht im An- und Verkauf.“ Anemone Just (CDU) wollte nicht glauben, dass es noch keine verbindlichen Zahlen gibt. „Im Februar soll doch der Umzug nach Kretzschau zurück erfolgen.“

Doch die stellvertretende Bürgermeisterin Jenny Schuft bestätigte der Bürgermeisterin von Kretzschau, dass die Verwaltung noch keine Angebote eingeholt habe. Schulze, der auch Bürgermeister der Gemeinde Schnaudertal ist, betrachtete das Ganze mit dem Hintergrund, dass im Haushalt 2019 für eine Bobbycar-Bahn im Außengelände der Kita Bröckau „nicht ein paar Tausend Euro zur Verfügung standen, aber jetzt das Geld mit vollen Händen ausgegeben wird. Hier wird mit zweierlei Maß gemessen.“

15.000 Euro für die Außenanlage der Kita Bröckau

In Bröckau hätte es eine großzügige Spende der Firma Akustikbau Best aus Wittgendorf gegeben. Die wurde wegen der fehlenden Gegenfinanzierung wieder zurückgezogen. „Deswegen beantrage ich auch, dass im Etat 15.000 Euro für die Außenanlage der Kita Bröckau eingestellt werden“, so Hans-Hubert Schulze.

Überraschenderweise kam er damit durch, bei fünf Stimmen dafür enthielt sich der Rest der Ratsversammlung. Das betrifft zunächst eine Kreditaufnahme mit Sperrvermerk, denn vorbehaltlich wolle man eine erneute Spende bei Best beantragen. (mz)