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Feuer am Brocken

Ein Jahr im Amt Ein Jahr im Amt: Welche Probleme der Ortsbürgermeister in Töglitz sieht

Von Yvette Meinhardt 16.07.2020, 14:30
Jens Zeyher ist seit einem Jahr der Ortsbürgermeister von Tröglitz.
Jens Zeyher ist seit einem Jahr der Ortsbürgermeister von Tröglitz. Hartmut Krimmer

Tröglitz - Fast genau ein Jahr bekleidet Jens Zeyher das Ehrenamt des Ortsbürgermeisters von Tröglitz. „Ich bin damals auf der Liste der CDU angetreten, aber bis heute parteilos“, sagt der 50-Jährige. Seine Aufgaben im Sinne des Gemeinwohles halten sich allerdings in Grenzen. „Ich habe ja keine Mitarbeiter und keine Leute anzuleiten“, erzählt er. Doch einmal im Monat hält er seine Sprechstunde im Büro in der ehemaligen Kinderkrippe in der Mittelstraße.

„Vor allem wegen Grundstücksangelegenheiten und Hinweisen zur Ordnung im Dorf sprechen die Leute bei mir vor. Ich gebe dann alles an die Mitarbeiter der Gemeinde Elsteraue weiter“, erzählt er. Kapazitäten zum Handeln hat er nur wenig. Zeyher leitet die Sitzungen des Ortschaftsrates, vertritt das Dorf mit den meisten Einwohnern in der Gemeinde Elsteraue nach außen. „Aber bei den zahlreichen Gesprächen zum Kohleausstieg und zur Zukunft unserer Dörfer war ich leider nicht dabei“, so sagt er.

Probleme gibt es in Tröglitz viele

Probleme gibt es in Tröglitz viele. Da ist zum Beispiel die Thälmannstraße. Sie bietet vor allem im unteren Bereich einen trostlosen Anblick. Einige Häuser stehen leer und sind seit Jahren dem Verfall preisgegeben. „Das ist unsere Rahnestraße, denn die Häuser befinden sich im Privatbesitz und wir können gegen den Zustand nichts machen“, sagt Zeyher. Probleme gibt es seit vielen Jahren auch mit der Feuerwehr im Dorf.

Die Tröglitzer Wehr sei zwar eine der größten in der Gemeinde und fahre viele Einsätze im Jahr, aber ein neues Fahrzeug werde es auch in diesem Jahr nicht geben. Ebenso kommt auch keine Grundsteinlegung für den lange geplanten Neubau eines Feuerwehrhauses. „Ich möchte bei der Gemeindeverwaltung gern mal Einsicht in die Unterlagen zum Thema Feuerwehr nehmen“, so Zeyher. So will er sich ein eigenes Bild machen und vielleicht nachfragen, warum die beantragten Fördermittel nicht kommen.

1974 nach Tröglitz gezogen

Doch eigentlich lebt es sich gut in Tröglitz. Der Ort zählt über 2.000 Einwohner, dazu gehören auch die Ortsteile Kadischen, Gleina und Alttröglitz. Das Dorf ist vor allem mit der Entwicklung des Chemiestandortes in Alttröglitz gewachsen. Heute gibt es eine gute Infrastruktur. Denn in Tröglitz findet man einen neu sanierte Kindertagesstätte und eine Grundschule, Einkaufsmärkte, Geldinstitute, Friseure, Apotheke, eine Arztpraxis, Sportplatz, Gaststätten und eine davon sogar als Hotel. In Tröglitz tut sich was, da wird die Grundschule saniert, ein Autohaus abgerissen und an dieser Stelle soll ein neuer Supermarkt gebaut werden.

„Ich selbst bin 1974 nach Tröglitz gezogen und arbeite als Diplom-Finanzwirt im öffentlichen Dienst in Naumburg. Meine Schwester ist in der Gemeinde Elsteraue tätig“, sagt Zeyher. Eine Wahlperiode saß er im Ortschaftsrat. Als sein Vorgänger nicht mehr als Ortsbürgermeister antrat, übernahm er das Ehrenamt. In Tröglitzer Vereinen sucht man ihn vergebens. „In meiner Freizeit gehe ich zu Chemie Zeitz zum Kegeln und arbeite gern im Garten.“ (mz)