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Domgymnasium Naumburg Domgymnasium Naumburg: Heinecke neuer Schulleiter

Von Harald Boltze 05.02.2017, 09:23
Der neue Schulleiter des Naumburger Domgymnasiums, Dirk Heinecke (l.), bekommt von Norbert Ryl die Bestellungsurkunde überreicht.
Der neue Schulleiter des Naumburger Domgymnasiums, Dirk Heinecke (l.), bekommt von Norbert Ryl die Bestellungsurkunde überreicht. Biel

Naumburg - Ist es nicht beneidenswert, wenn man einen neuen Job gleich mit Urlaub beginnt? Böse Zungen würden behaupten: typisch Lehrer. Doch dafür, dass seine feierliche Amtseinführung auf den Beginn der Winterferien fiel, konnte Dirk Heinecke, der neue Schulleiter des Naumburger Domgymnasiums, nichts. „Eigentlich hätten wir schon im August hier stehen sollen“, sagte er Freitagmittag am Rednerpult der Aula.

Soeben hatte er von Norbert Ryl, dem schulfachlichen Referenten des Landesschulamtes, seine offizielle Bestellung erhalten. Nach dem Glückwunsch ging Ryl auch auf die verspätete Ernennung ein. „Es war eigentlich unser Wunsch, gleich im Anschluss an die Amtszeit von Frau Römer einen Nachfolger zu präsentieren“, umschrieb er die Peinlichkeit, dass das Gymnasium seit Juni nur kommissarisch geleitet worden war. Dieser Arbeit, vom stellvertretenden Schulleiter Bodo Kleber und seinem Team geleistet, wurde von mehreren Rednern großer Dank und Respekt gezollt.

Dirk Heinecke, bis zuletzt als Lehrer in Schulpforte tätig (siehe Beitrag „Zur Person“), beschrieb die vor ihm liegende Herausforderung als „aufregend“. Der an ihn gestellten Erwartungen sei er sich bewusst. Das Domgymnasium mit 900 Schülern und 70 Lehrern bezeichnete er als Schiff, das es auf Kurs zu bringen gelte. Dies gehe nur, wenn „man Probleme im Austausch gemeinsam angeht“.

Die Metapher des Schiffes griff auch Bildungsamtsleiter Lars Knopke für den Schulträger, den Burgenlandkreis, auf. Er fand, man könne das Domgymnasium durchaus mutig und frech als „Flaggschiff“ im Kreis bezeichnen: „Immerhin ist es das größte und älteste Gymnasium.“ Und Heinecke sei nun dessen Kapitän. Kurzweilig ermunterte er die Zuhörer: „Bildung geht uns alle etwas an“, auch wenn Kreis und Stadt in diesem Thema nicht viel zu bestimmen hätten. Leider verspüre er in vielen Schulen „Dienst nach Vorschrift“ und einen Zynismus, dass die großen Probleme des gesellschaftlichen Wandels eh nicht zu lösen seien. „Wir sind es aber unseren Kindern schuldig, dass wir mehr daraus machen als bisher“, so Knopke.

Die besten Wünsche an Heinecke übermittelte im Anschluss unter anderem Oberbürgermeister Bernward Küper sowie die Schülersprecherinnen Elena Valdés-Reyes und Klara Brill, die auf eine „produktive Zusammenarbeit“ hoffen. Das große Problem des Lehrermangels sprach nicht nur Elternvertreter Thomas Jäger an.

Viel Musik und Gesang sowie geschliffene Worte, etwa von Erich Kästner und Robert Gernhardt, bot das gelungene Rahmenprogramm. Heraus ragte dabei die Zwölftklässlerin Celina Röhrborn, die den bekannten Poetry Slam von Julia Engelmann „Wir können alles sein, Baby“ auf famose Weise darbot und zum Star der Veranstaltung wurde. Zum Abschluss wünschte Heinecke „schöne Ferien“. Er selbst fuhr bereits am Abend mit gepackten Skisachen gen Südtirol. Dass er trotz Abfahrten und Jagertee die Woche nutzen wird, um im Kopf die neue Herausforderung zu planen, ist anzunehmen.