Der Autogrammjäger Der Autogrammjäger: Auf der Jagd nach berühmten Namen

Spergau - Heinz-Florian Oertel, Romy Schneider, Caterina Valente oder die Klitschko-Brüder - Knut Kühne aus Spergau hat sie alle. Rund 20.000 Autogramme von bekannten Leuten aus Sport, Politik, Musik, Schauspiel oder Comedy füllen in seinem Haus akribisch geordnet unzählige Ordner. Er hat aber auch sämtliche Unterschriften des FC Bayern München auf einem T-Shirt. Und selbst von den 2.000 gesammelten Schallplatten sind 1.500 signiert unter anderem von Peter Maffay. „Für seine Autogramme auf meinen LPs hab ich mich 2008 auf dem Leipziger Hauptbahnhof angestellt“, erzählt der 57-Jährige.
Sein allererstes Autogramm bekam er 1969 von den Puhdys - obwohl er eigentlich kein Puhdys-Fan war. „Ich stand auf andere DDR-Musik wie Electra, Lift, Stern Meißen oder Karat. Von denen habe ich natürlich auch alle Unterschriften“, erzählt der gebürtige Querfurter, der dort von 1979 bis 1984 als Diskotheker unterwegs war.
Autogramm von Johannes Paul II.
Doch nicht alle Autogramme hat er persönlich bekommen. „Ich habe zum Beispiel Tauschpartner in Oberhausen, Leipzig und Halle-Neustadt. Wir schicken uns immer mal gegenseitig etwas zu, wenn wir etwas doppelt haben.“ Eine Bekannte aus dem Schwarzwald, die aufgehört hatte zu sammeln, habe ihm zum Beispiel das Autogramm von Johannes Paul II. geschenkt. „Ich schreibe aber auch an Autogrammadressen und bekomme dann die unterschriebene Autogrammkarte zurück.“ Die Karte mit den Unterschriften von Agnetha, Björn, Benny und Anni-Frid von Abba hat er auf einem Trödelmarkt in Leipzig entdeckt.
„Da sitzen Leute, die zum Beispiel einen Haushalt auflösen und damit nichts anfangen können. Abba war zum Beispiel aus einem ganzen Album mit Autogrammen. 5 Euro habe ich damals bezahlt.“ Den Leuten, die so etwas verkaufen, bedeuten diese Autogramme nichts. „Die hängen da nicht mit dem Herzen dran. Aber unsereins freut sich darüber.“
Frau des Sammlers: Ich fotografiere meinen Mann mit den Stars
Auf der Jagd nach den nächsten Autogrammen ist Knut Kühne fast jedes Wochenende mit seiner Lebensgefährtin unterwegs zu Konzerten oder Autogrammstunden. „Manchmal nervt es sie “, verrät er schmunzelnd. Ob sie auch Autogramme sammelt? „Nein, nein“, hebt Silke Schnitzendöbel (57) abwehrend die Hände.
Allerdings haben sich die beiden noch etwas Besonderes einfallen lassen, um die Trophäen einzigartig zu machen. „Ich fotografiere meinen Mann mit den Stars und dann lassen wir noch das Foto unterschreiben“, erzählt Silke Schnitzendöbel. Und wie geht das? „Na, zuerst stellen wir uns an für das Foto. Dann fahren wir zu einem nahe gelegenen Drogeriemarkt oder Elektronikmarkt und drucken das Foto aus. Dann fahren wir zurück und stellen uns nochmal an fürs Autogramm. Bis jetzt hat das immer super geklappt“, freut sich Kühne.
Autogramme von Beckenbauer, Hoeneß und Co.
Manchmal hat es der 57-Jährige nicht so weit zu seinen Autogrammen. Da reicht ein Abstecher ins Merse-Center oder andere Einkaufstempel. Oder ins Stadion des SV 99 Merseburg, als dort 1994 der FC Bayern München für ein Freundschaftsspiel auflief. „Ich hab’ mir die Autogramme von Beckenbauer, Hoeneß und Co. geholt und meine Frau hat von Bruno Labbadia Alpenveilchen geschenkt bekommen.“ Als es in Spergau noch die Rock- und Oldie-Nächte gab, war Kühne auch immer ziemlich erfolgreich. Auch Marlèn Charell habe er in Spergau getroffen. „Eine tolle Frau.“ Und auch die Defa-Filmtage in Merseburg boten immer wieder die Chance für tolle Autogramme. „Da habe ich Angelica Domröse und Hilmar Thate und auch Dieter Mann getroffen und Autogramme bekommen. Super.“
Auch wenn er schon 20.000 Autogramme hat - drei ganz besondere fehlen ihm noch und die hätte Knut Kühne gern: „Altkanzler Kohl, Bruce Springsteen und die Queen - da würde ich mich freuen.“ (mz)
