Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Die Bahn zwischen Weißenfels und Zeitz bleibt
Weißenfels - Gute Nachrichten für Pendler im Burgenlandkreis. Das Land Sachsen-Anhalt will den Nahverkehr zwischen Weißenfels und Zeitz noch mindestens bis Ende 2024 erhalten. „Die Leistungen der R 76 Weißenfenfels-Zeitz wurden gerade ausgeschrieben“, teilte Wolfgang Ball, Sprecher der landeseigenen Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (Nasa), auf Nachfrage der Mitteldeutschen Zeitung mit.
Bahn soll bis Ende 2024 zwischen Weißenfels und Zeitz rollen
Unter dem neuen Namen Netz Elster-Geiseltal soll die Strecke gemeinsam mit der RB 78 von Merseburg nach Querfurt von Ende 2019 bis Ende 2024 an ein Bahnunternehmen vergeben werden. Interessenten für die Strecke sind vor allem die Deutsche Bahn (DB) sowie Abellio, ein Tochterunternehmen der niederländischen Staatsbahn, das bereits zahlreiche Strecken in Sachsen-Anhalt bedient.
Bisher wurde die Verbindung zwischen Weißenfels und Zeitz von der Deutschen Bahn unter der Marke Burgenlandbahn angeboten. Zuletzt war der Vertrag zwischen dem Land Sachsen-Anhalt und der DB nur noch für das Jahr 2018 verlängert worden. Denn: „Lange Zeit war unsicher, ob wir die Leistung überhaupt über das Jahr 2018 hinaus finanzieren können“, teilte Nasa-Sprecher Wolfgang Ball weiter mit.
Demnach war bisher unklar, ob der Bund den Ländern ausreichend Geld für den Regionalverkehr zur Verfügung stellen würde. „Es war sogar von Kürzungen die Rede“, sagte Wolfgang Ball. Inzwischen habe der Bund allerdings die Finanzierung des Nahverkehrs in den Bundesländern bis Dezember 2024 gesichert.
Nahverkehr im Burgenlandkreis: Ob die Bahn nach 2024 weiter rollt, ist noch ungewiss
In der gerade erfolgten Ausschreibung ist zudem ausdrücklich eine Option auf Verlängerung vorgesehen. Doch ob diese Option später auch gezogen wird, ist noch ungewiss. „Das hängt vom gebotenen Preis im Vergabeverfahren ab sowie von der Entwicklung der Nachfrage“, sagte Nasa-Sprecher Wolfgang Ball.
Derzeit nutzen wochentags ungefähr 250 bis 300 Fahrgäste die Strecke zwischen Weißenfels und Zeitz. „Sie gehört damit zu den gering nachgefragten Verbindungen in Sachsen-Anhalt“, so Wolfgang Ball. Die Strecke habe eine Bedeutung für die Verbindung der beiden Mittelzentren Weißenfels und Zeitz sowie zum Umsteigen Richtung Halle und Merseburg.
Stadt Zeitz pocht auf Verbindungen nach Leipzig und Halle
In den Kommunen wird die Bedeutung der Verbindung erwartungsgemäß höher eingestuft. „Sie ist sehr wichtig, zumal einige Kreisverwaltungsfunktionen wie bestimmte Berufsschulzweige nur in Weißenfels ausgeübt werden“, sagte Susanne Janicke, Sprecherin der Stadt Zeitz. Die Kommune setze sogar auf einen Ausbau des Schienennahverkehrs.
Wichtig wären etwa bessere Verbindungen nicht nur nach Weißenfels, sondern auch nach Leipzig und Halle. „Die derzeitige Zerstückelung führt lediglich dazu, dass einzelne Streckenabschnitte unwirtschaftlich werden und irgendwann geschlossen werden“, so die Zeitzer Stadtsprecherin.
Bei einem Wegfall der Bahnverbindung müsste demnach zumindest der Busverkehr sämtliche Haltepunkte in einem Halbstundentakt übernehmen. „Die Infrastruktur muss ausgebaut werden, um die Region und die Stadt attraktiver zu machen“, so Sprecherin Susanne Janicke.
Auch bei vielen Pendlern ist die Verbindung zwischen Weißenfels und Zeitz beliebt. So fährt etwa Ivonne Rammel aus Droyßig bereits seit sieben Jahren täglich mit dem Zug von Zeitz über Weißenfels zur Arbeit nach Merseburg. „Im Zug ist es angenehmer, weil ich dann noch ein bisschen schlafen kann“, sagte die 46-jährige Sachbearbeiterin am Weißenfelser Bahnhof. Deswegen ist sie froh, dass die Verbindung zumindest noch für ein paar Jahre erhalten bleibt. (mz)