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Burgenlandklinik  Burgenlandklinik : Das i-Tüpfelchen fehlt

Von Michael Heise 03.11.2017, 08:37
160 Quadratmeter Nutzfläche wird der medizinische Sportkomplex der Burgenlandklinik in Bad Kösen haben.
160 Quadratmeter Nutzfläche wird der medizinische Sportkomplex der Burgenlandklinik in Bad Kösen haben. Biel

Bad Kösen - Die Burgenlandklinik in Bad Kösen steht in der Wahrnehmung eher im Schatten der großen Akteure Kösalina und Median. Dabei kann das seit 2012 gemeinnützig arbeitende Unternehmen auf eine solide Entwicklung verweisen, die sich vor allem in steigenden Mitarbeiter- und Patientenzahlen dokumentiert, aber auch in einer Qualifizierung des therapeutischen Angebots.

Mit der Einweihung eines modernen Sportkomplexes setzt die Klinik diesen Weg fort, zugleich die Strategie, möglichst alles aus eigener Kraft bewerkstelligen zu können. In diesem Falle insofern, als dass bislang extern angesiedelte Sporttherapien in Zukunft selbst vorgehalten werden. Rund 300 000 Euro hat sich das Unternehmen nach eigenen Angaben die Umgestaltung einer einstigen Remise samt eines großen Anbaus kosten lassen, zuzüglich weiterer 30 000 Euro für medizinische Sportgeräte. Für die Patienten des Hauses - 90 Prozent von ihnen sind psychosomatisch, zehn Prozent abhängigkeitserkrankt - bedeutet das nicht nur kürzere Wege. „Wir können so eine höhere Qualität anbieten und machen uns unabhängig von Dritten“, sagt Angret Neubauer, Geschäftsführerin der Medinet Burgenlandklinik.

Dem sportmedizinischen Angebot wird in der Klinik ohnehin eine hohe Bedeutung beigemessen, gilt es doch als notwendige Ergänzung von psychosomatischen, ergo- und arbeitstherapeutischen Maßnahmen. Der Komplex ist dabei gestalterisch eingebunden in das schöne Gebäudeensemble zwischen Käthe-Kruse- und Salinenstraße. 160 Quadratmeter Nutzfläche samt Büro- und Umkleideraum stehen zur Verfügung. Fortan werden hier gerätegestütztes Muskeltraining und Rückenschule angeboten - jeden Tag der Woche.

Seit Eröffnung im Mai 2001 wächst die Burgenlandklinik; erwirbt 2006 zunächst ein 2 000 Quadratmeter großes Gelände in unmittelbarer Nachbarschaft, auf dem sich heute ein Sportplatz, zwei Therapiegebäude sowie ein Bettenhaus befinden. 2011 kommt die „Villa Saline“ in der Salinenstraße hinzu, 2014 wird ein eigener Küchentrakt errichtet und das Personal von einem bislang für die Klinik tätigen Caterer übernommen. Die Zahl der fest angestellten Mitarbeiter wächst auf heute 76, die Zahl der Patienten auf 95. Die Entwicklung wird sich nun mit der Eröffnung des Sportkomplexes fortschreiben und könnte, wenn es nach der Klinikleitung und den Gesellschaftern geht, sogar noch ein i-Tüpfelchen erhalten.

Nicht erst seit gestern hat die Klinik Interesse, um das Gelände des einstigen und seit Langem ungenutzten Renn-Heimes vis-a-vis zu wachsen, doch seien entsprechend formulierte Absichten beim Eigentümer, dem Awo-Landesverband, bisher ohne Resonanz geblieben, meint Angret Neubauer. „Ganz abgesehen von unseren Ambitionen ist es schade, denn die Immobilie ist ein Schandfleck in Bad Kösen. Was die Awo damit vorhat, ist unklar.“ Die Burglandklinik, so verdeutlicht sie, würde dort gern die Bereiche der Arbeitstherapie unterbringen, denn die jetzigen seien unzureichend. Gleichzeitig könnten auf dem Stammgelände Kapazitäten zur Unterbringung neuer Patienten frei werden.

In der Halle laufen die letzten Arbeiten.
In der Halle laufen die letzten Arbeiten.
Biel