Burgenlandklinik Bad Kösen Burgenlandklinik Bad Kösen: Nun geht alles ganz schnell im Renn-Heim

Bad Kösen - Heilstätte, Kinderheim, Kita, der Stadt und dann dem Awo-Landesverband gehörend - und zum Schluss von diesem vergessen: Die gemeinhin als Renn-Heim bekannte Immobilie in bester Lage Bad Kösens sollte über zehn Jahre leerstehen, ehe ihr wieder Leben eingehaucht wird. Seit Januar nun gönnen sich die Handwerker dort keine Pause, und noch ein Jahr später soll das Gebäudeensemble wieder genutzt werden.
Alles wird anders
Wie berichtet, hatte die benachbarte SRH Medinet Burgenlandklinik nach mehreren Anläufen das Gebäudeensemble samt über 2000 Quadratmeter großem Grundstück von der Arbeiterwohlfahrt erwerben können mit dem Ziel, am Standort Bad Kösen zu wachsen. Die Klinik, die psychosomatische, psychische und Abhängigkeitserkrankungen behandelt und an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen ist, will auf dem neuen Gelände vor allem Therapieplätze schaffen, die wiederum Freiräume in den anderen Häusern des Unternehmens ermöglichen. Der Fokus liegt dabei auf dem einer großen Villa gleichenden Hauptgebäude. „Hier im Erdgeschoss wollen wir die Ergo- und Arbeitstherapie unterbringen, auch einen Fernsehraum, Büros und anderes mehr“, erzählt Geschäftsführerin Angret Neubauer bei einem Rundgang.
Die seit Januar dauernden Arbeiten, so wird deutlich, sind dabei an einem Wendepunkt angekommen - dem Entkernen folgt bereits der Wiederaufbau. Sanitärleitungen, Elektrik, Fenster, Decken - nichts bleibt wie es ist, das Dach wurde gleich am Anfang neu gedeckt, das Parkett entfernt.
Nachbargebäude bleibt
„Ich hatte die Hoffnung, wir könnten es erhalten, doch leider nicht, wie sich schnell zeigte. Drunter war alles feucht“, so Neubauer. Ein Schaden, der offenbar passierte, weil eines Winters die Heizungen einfroren. Der Bodenbelag soll nun dem Zweck und dem hohen Publikumsverkehr entsprechend einer aus Linoleum werden.
Auch für den Rest des Gebäudes sind die Pläne klar. In der ersten Etage kommen vornehmlich Patientenzimmer unter, ausschließlich für Suchtpatienten. Statt bisher zwölf, will die Burgenlandklinik dann insgesamt 24 beherbergen. „Wir kommen damit auch einer Forderung der Rentenversicherung nach Verdopplung der Kapazitäten nach“, so Angret Neubauer, die aber deutlich macht, dass das Wachstum ein Ende hat: „Wir haben dann mit 93 Betten im psychosomatisch-psychischen sowie 24 im Suchtbereich eine Unternehmensgröße erreicht, mit der wir gut leben können und die wir nicht überschreiten möchten.“ Nicht genutzt werden soll aus Kostengründen der Dachboden.
Homogenes Bild
Die weitere Planung sieht nun so aus, dass nach Fertigstellung des Hauptgebäudes mit seinen rund 440 Quadratmetern Nutzfläche - im Visier ist Ende Oktober - um- und eingezogen wird mit entsprechenden Veränderungen in den angestammten Häusern. Auf dem Außengelände folgen das Anlegen von Wegen und Grünflächen sowie eines neuen Zaunes, stehen bleiben sollen die großen Bäume. Der Fassadenanstrich ist weitgehend ebenfalls klar: ein helles Ocker mit weißen Faschen, so dass ein homogenes Bild im Komplex mit den anderen Häusern der Klinik entsteht.
Die Eröffnung soll es dann, wie erwähnt, im Januar 2020 geben. Gedankenspiele um einen Abriss des Nebengebäudes sind indes verworfen worden, wie die Geschäftsführerin betont. Man wolle es erhalten, sanieren und perspektivisch vielleicht für Tagungen und Verwaltung nutzen.
Rund zwei Millionen Euro investiert die SRH Medinet Burgenlandklinik aktuell in die Erweiterung ihres Standortes - und damit nicht unwesentlich in ein Stück Bad Kösener Geschichte.

