Bundeswehr unterstützt weiter Amt Bundeswehr unterstützt weiter Amt: Quarantäne greift im Landkreis um sich
Naumburg - Der Burgenlandkreis als einer der drei von Corona am stärksten betroffenen in Sachsen-Anhalt erhält nunmehr bis 15. Januar Unterstützung der Bundeswehr. Die 24 Soldatinnen und Soldaten sollen damit auch während der Feiertage die Arbeit des Gesundheitsamtes unterstützen, sagte am gestrigen Mittwoch Oberst Halvor Adrian.
„Im Zwei-Schicht-System werden sie vor allem in der Kontaktierung von Personen tätig sein, die sich im Umfeld von Corona-Infizierten aufgehalten haben“, so der Kommandeur des Landeskommandos Sachsen-Anhalt der Bundeswehr weiter. Bislang sind von den Bundeswehr-Angehörigen 950 Fälle bearbeitet worden, wobei für jeden etwa 90 Anrufe nötig waren, um entsprechende Kontakte zu ermitteln. Dies geschehe unter fachlicher Begleitung und Aufsicht des Gesundheitsamtes, sagte der Kommandeur.
Großer Aufwand bei Nachverfolgung der Kontakte
Wie groß der Aufwand in der Nachverfolgung von Kontakten Infizierter inzwischen geworden ist, machte Dr. Ina Schmidt in der wöchentlichen Pressekonferenz des Kreisverwaltung zur regionalen Corona-Situation deutlich. „Insgesamt 1.178 Personen, darunter 586 Kinder, befinden sich derzeit in Quarantäne“, berichtete die Amtsärztin. Diese Zahl wirkt sich auch auf die Schulen und Kindertagesstätten aus. So sind im Kreis derzeit sieben Kitas geschlossen. In zwei Fällen wurde die Schließung vom Gesundheitsamt verfügt, in den restlichen stellten die Kita-Träger den Betrieb der Einrichtungen ein, weil wegen Quarantäne mittlerweile das Personal fehlt. „Aus dem Kita-Bereich sind kreisweit bislang 15 Personen positiv getestet, davon elf aus dem pädagogischen und sonstigen Personal. In Quarantäne befinden sich 242 Personen“, so die Amtsärztin.
24 Bildungsstätten von Infektionen betroffen
Ähnlich sieht es in den 78 Schulen innerhalb des Burgenlandkreises aus. Dort gibt es nunmehr nach Aussage von Landrat Götz Ulrich (CDU) in 24 Bildungsstätten aller Typen infizierte Schüler beziehungsweise Lehrer. In weiteren 13 Schulen fehlen Schüler oder Lehrer aufgrund von Quarantäne. Nach Angaben Ulrichs wurden 684 Schüler und 42 Lehrer in Quarantäne versetzt. Allerdings wohnen nicht alle von ihnen im Burgenlandkreis. Komplett geschlossen sind derzeit die Grundschule in Saubach und die Bad Bibraer Sekundarschule. Allerdings machte Ulrich auch deutlich, dass Schulen - aktuell sind dort 33 Schüler und 25 Lehrer infiziert - mit dem fünften Platz und Kitas mit dem neunten Platz weiter im unteren Bereich der Infektionsquellen rangieren.
Mit 296 Fällen dagegen stehen weiterhin jene an der Spitze, deren Quelle sich nicht ermitteln lässt. Auch deshalb halte der Kreis weiter an der Maskenpflicht etwa auf Wochenmärkten fest, sagte der Landrat auf Tageblatt/MZ-Nachfrage. Der Kreis befinde sich damit in Übereinstimmung mit den in Bundesländern getroffenen Regelungen.
Welche Altersgruppe die Statistik nun anführt
Der lockere Umgang mit dem Mund-Nase-Schutz in diesen Altersgruppen hat möglicherweise dazu geführt, dass nunmehr die Gruppe der 51- bis 70-Jährigen mit 82 Neuinfektionen und jene der 31- bis 50-Jährigen mit 55 neuen Infektionen - je seit 17. November - die Altersstatistik anführt. Mit 18 neuen Fällen liegen dagegen die Über-70-Jährigen inzwischen auf dem letzten Platz.
Weiterhin informierte Ulrich darüber, dass die Verwaltung drei Standorte prüfe, an denen die zentrale Corona-Impfstelle des Burgenlandkreises eingerichtet werden kann. „Sie muss zentral gelegen und entsprechend erreichbar sein sowie die räumlichen Voraussetzungen bieten.“