1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Burgenlandkreis
  6. >
  7. Besonderheiten: Besonderheiten: Hege-Scherenschnitte prägen die Fassade

Besonderheiten Besonderheiten: Hege-Scherenschnitte prägen die Fassade

11.11.2020, 09:45

Das Eckhaus Marienstraße/ Hirschpassage ist vor allem aufgrund der markanten Nachbildungen der Kirschfest-Scherenschnitte von Walter Hege von historischem Wert für die Naumburger Innenstadt. Aufgrund der Scherenschnitte kam es auch zur Namensgebung für das über Jahrzehnte beliebte „Café Prokop“, das aber schon länger geschlossen ist. Der 1893 in Naumburg geborene Walter Hege war gelernter Dekorationsmaler, arbeitete später auch als Fotograf, Kameramann und Regisseur. Als sein künstlerischer Durchbruch gilt der Auftrag der Kirschfest-Scherenschnitte für das Naumburger Notgeld Anfang der 1920er-Jahre.

Aber auch die Hirschpassage selbst hat genügend Historie zu bieten: Am 1. Dezember 1924 eröffnete der Architekt Oskar Balzer in Naumburg etwas, was es sonst nur in Großstädten gab: eine Passage mit Geschäften, Auslagen und Schauvitrinen sowie Büros in den oberen Stockwerken. Überdacht wurde das Ganze durch eine Stahl-Glaskonstruktion. Weit zuvor hatte sich in der Jakobsstraße 31 der Gasthof „Zum Grünen Schilde“ befunden. 1877 wurde das „Grüne Schild“ zum „Roten Hirsch“. Nach dem Ersten Weltkrieg erlosch die Gastronomie, und der zuvor private Durchgang wurde in einen öffentlichen umgewandelt.   (hbo)