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Wieder normal geöffnet Aus Liebe zu Büchern - die Bibliothek in Tröglitz

Die Bibliothek in Tröglitz ist wieder ganz normal geöffnet. Dienstags und donnerstags kann man zur Ausleihe kommen.

Von Yvette Meinhardt 28.06.2021, 16:10
Diana Stober arbeitet ehrenamtlich in der Bibliothek in Tröglitz. Seit dieser Woche ist wieder normal geöffnet.
Diana Stober arbeitet ehrenamtlich in der Bibliothek in Tröglitz. Seit dieser Woche ist wieder normal geöffnet. (Foto: Y. Meinhardt)

Tröglitz - Die Bibliothek in der Gemeinde Elsteraue hat wieder geöffnet. „Darüber bin ich sehr froh und die Leser offensichtlich auch, denn in der ersten Stunde kamen gleich sieben Leser“, sagt Diana Stober. Dienstags (15 bis 17 Uhr) führt sie die Bibliothek im Ehrenamt, donnerstags übernimmt Birgit Heilmann (9 bis 11.30 Uhr) den freiwilligen Einsatz. Doch zu dem Ehrenamt gehört mehr als nur die Bücher auszugeben. Besen und Wischmopp stehen in der Ecke. Bevor Diana Stober wieder öffnete, war erst mal Frühjahrsputz angesagt. Denn in den Räumen der ehemaligen Kindertagesstätte in der Mittelstraße 1 herrscht sonst kaum Betrieb. Der Ortsbürgermeister hält einmal im Monat seinen Sprechtag und die Senioren besitzen ebenfalls einen Raum.

Wer glaubt, in der Pandemie war in der Bibliothek Ruhe, der irrt. „Die meisten Leute hatten sehr viel Zeit zum Lesen und haben sich sehr viel Nachschub geholt“, sagt Stober. Bücher wurden nach telefonischer Absprache per Termin herausgegeben. Natürlich werden auch in der kleinen Bibliothek die Hygieneregeln eingehalten, Hände desinfiziert und Maske getragen. Auch Anwesenheitslisten werden geführt. Das funktioniere alles gut. Andererseits haben treue Leser auch kistenweise Bücher der kleine Bibliothek geschenkt. Manche davon wurden gerade einmal gelesen. Weil sie danach zu schade sind, um nur im Regal zu stehen, haben Leser diese Bücher der Bibliothek überlassen.

Etwa 45 Leser kommen pro Monat

„Eine Frau hat gleich vier Kisten mit Büchern gebracht. Darüber sind wir sehr froh, denn Geld für Neuanschaffungen gibt es nur selten“, sagt die Bibliothekarin im Ehrenamt. Zu Hause hat sie dann die neuen Bücher inventarisiert, in jedes Buch Zettel zum Ausleihen geklebt und dann mitgenommen. „Bücher sind meine große Leidenschaft. Ich lese sehr gern“, sagt Diana Stober. Im Jahr 2007 ist sie nach Tröglitz gezogen. Ein Jahr später hatte die gelernte Industriekauffrau ihre erste Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (ABM) in der Gemeindebibliothek in Tröglitz. Sie liest gern anspruchsvolle Belletristik, aber auch Krimis von Joy Fielding und Sandra Lübke beispielsweise oder Geschichten vom Meer, geschrieben von Anne Barns. „Da kann ich so schön wegträumen“, sagt Diana Stober. Früher in der Schule habe sie nicht so gerne zum Buch gegriffen. Doch heute geht ihr beim „Lesen das Herz auf“, so verrät sie. So kümmert sie sich gern um die Bibliothek.

Rund 7.000 Medien stehen in Tröglitz. Etwa 45 Leser kommen pro Monat. Doch in Zeiten der Pandemie fehle vor allem der Nachwuchs. Die Knirpse aus der gegenüberliegenden Kindertagesstätte Tröglitz können wegen der Coronakrise nicht kommen. Es fehlen auch die Mädchen und Jungen der benachbarten Grundschule. Weil dieses Gebäude energetisch saniert wird, sind die Schüler in die Bildungsstätten nach Rehmsdorf und Draschwitz umgezogen. So schauen in diesen Tagen vor allem Senioren vorbei und werden von den beiden Damen im Ehrenamt gut beraten. (mz)