Alter Speicher in Freyburg Alter Speicher in Freyburg: Neuer Gastgeber mit Anspruch

Freyburg - In den alten Speicher in der Schützenstraße in Freyburg zieht neues Leben ein. Das beweisen die Autos im Innenhof, das zeigen auch die großen schwarzen Lettern an der Fassade: „Weinhotel Freylich Zahn“ ist dort zu lesen. Elvira Zahn-General und ihr Mann Torsten General, Betreiber der Thüringer Weinstube in Kaatschen, wagen den Sprung nach Freyburg. „Es war ein Traum von uns, dass wir zusammen neben dem Restaurant noch Übernachtungsmöglichkeiten anbieten“, sagt General. Im November entstand die Idee, Mitte Februar wurde der Kaufvertrag unterschrieben, am heutigen Donnerstag findet die feierliche Eröffnung statt.
Plattform für eigene Weine und Breitengrad 51
„In nur wenigen Monaten haben wir das komplette Haus umgekrempelt“, zeigt sich der 42-Jährige stolz. 26 Doppelzimmer in drei verschiedenen Größen entstanden. Das Foyer beinhaltet Rezeption, Frühstücksraum und zwei Besonderheiten: einen Wein-Klimaschrank sowie eine Zapfanlage, mit der der Gast sich das Weinglas selbst füllen kann. Dabei ist der Anspruch des Betreiber-Paares nicht nur, den eigenen Weinen und den guten Tropfen der anderen Breitengrad-51-Winzer eine Plattform zu bieten. „Unser Ansatz ist es, dass der Gast es schöner hat als bei sich zu Hause“, sagt General. Gemeinsam mit einer Agentur, die mehrere Niederlassungen im deutschsprachigen Raum, darunter auch im Vogtland, führt, sowie der Tischlerei Exklusive Standard Poppel wurde das Ausstattungskonzept umgesetzt. „Unser Ziel war es, dass jedes Stück zum anderen passt“, erzählt der Kaatschener weiter.
Vor dem heutigen Start fuhr der Betrieb einen Testlauf. Zu Gast waren unter anderem internationale Gäste einer Tagung zum Thema Entwicklung im ländlichen Raum, zu der das Wirtschaftsamt des Burgenlandkreises eingeladen hatte.
Kein Problem mit Fachkräftemangel
Das Problem des Fachkräftemangels, das Hotelier Christian Künzer als Vorbesitzer als Erklärung für die Schließung des Fahrradhotels an Ort und Stelle äußerte, ist für die jetzigen Betreiber nicht wirklich eines. „Wir hatten keine Schwierigkeiten, Mitarbeiter zu finden. Wir haben aber generell einen anderen Ansatz“, so General. Mit der Weinstube in Kaatschen und dem Hotel sind insgesamt 23 Männer und Frauen in Lohn und Brot. Der Restaurantchef, der sich eigentlich einer neuen Herausforderung in einer Großstadt stellen wollte, wird die Leitung des neuen Standbeins übernehmen. Ein Ziel für die Zukunft sieht Torsten General weniger mit Blick auf das neue Haus, sondern weit gefasst auf die Region. „Sie hat enormes Potenzial. Ich hoffe, Kollegen in meiner Branche anzustecken, mehr zu investieren. Die Gäste sind anspruchsvoller geworden.“ Das Hotel werde nicht das letzte Projekt sein, Ideen habe er, so General. Eine wird noch vor dem Winzerfest Wirklichkeit. Im Gewölbekeller soll ein Restaurant mit Bar entstehen.
