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Aktionstag Aktionstag: Sport gegen Fremdenfeindlichkeit

Von karin grossmann 23.09.2012, 14:19

zeitz/MZ. - Es ist ein sportlicher Aktionstag unter dem Motto "Nein zu Rassismus", einer der zudem noch Spaß macht. Das sagen viele der 18 Teams, die am Sonnabend in den Klinkerhallen der Elsterstadt an der kleinen Gorodki-Olympiade teilnehmen.

"Wir haben zwei Gorodki-Spiele ausgesucht, die in Russland in Städten und Dörfern von Freunden gern gespielt werden", sagt Silvio Klawonn, der Vorsitzende der Kampfsportgemeinschaft "Jodan Kamae" Zeitz. Es gebe auch eine Weltmeisterschaft in der Spielart. Bei der Aktion im Burgenlandkreis soll Sport Flagge zeigen für Toleranz, Respekt und gegen Fremdenfeindlichkeit, erzählt er. Natürlich sind die Ju-Jutsu-Mitglieder bei einem solchen Tag, der unter dem Motto steht: "Willkommen, wer immer du bist - wir sagen nein zu Rassismus" dabei, erklärt er. Schließlich haben viele Mitglieder des Sportvereins Migrationshintergrund. Doch gehe es nicht um unterschiedliche Herkunft und Sprachen, sondern um gemeinsamen Sport und ums Gewinnen.

Integration ist dem Verein wichtig, deshalb ist er Mitorganisator der Aktion im Burgenlandkreis geworden. Doch er hatte gehofft, dass mehr Sportvereine - nicht nur seiner und der Kanuverein - rund um die Elsterstadt am Aktionstag teilnehmen, sagt er. Schließlich gebe es auch viel Spaß. Vor allem gehe es aber darum, dass sich Menschen besser kennenlernen.

Doch die Kampfsportgemeinschaft hat sich gut vorbereitet. Der technische Leiter der Klinkerhallen, Andreas Krischkofsky, hat Holzklötze aus Buche selbst gebaut für die ausgewählten Spiele, die nach russischer Art "Maschinengewehrnest" und "Wächter" heißen. Zu kaufen gibt es die Holzfiguren nämlich nicht in Deutschland. Aus zwei Freunden wird ein Team. Die müssen mit vier Würfen mit Holzstöcken die Holzklötze aus dem Spielraum werfen und Punkte sammeln. Am Ende erhalten die Gewinner Gutscheine.

Am Bootshaus in Weißenfels startet um 10 Uhr eine Gruppe Radfahrer zur Tour in den Blütengrund. Dort wollen sie sich an einer bunten Veranstaltung beteiligen, die von verschiedenen Partnern vorbereitet wurde. Der Vorsitzende des Weißenfelser Freizeitsportvereins Helmut Schäfer hat einige seiner Aktiven diesmal aufs Fahrrad gebracht. Klaus-Jürgen und Renate Michel, die eigentlich zur Wandergruppe gehören, die sie unterwegs noch vor dem Halleschen Anger in Naumburg treffen, schwingen sich mit auf den Drahtesel. "Nein zu Rassismus - das ist uns ein wichtiger Grund, hier dabei zu sein", sagt Renate Michel.

Extra aus Naumburg gekommen sind Jan Wagner, Mitglied des Landtages für Die Linke, sowie Kersten Wruck. "Das ist mal was anderes, um Position zu beziehen", freut sich Wruck über die sportliche Art einer Demonstration. Auch sonst sei er bei Aktionen gegen Rechts dabei, "weil es einfach nötig ist", wie er sagt.