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Abfall Abfall: Lebensmittel in der Tonne

Von Albrecht Görschen 31.05.2018, 06:42
Auch dies war in den schwarzen Tonnen zu finden: Lebensmittel in der Verpackung.
Auch dies war in den schwarzen Tonnen zu finden: Lebensmittel in der Verpackung. Witzenhausen-Institut

Görschen - Jeder Bürger kennt sie: die verschiedenen Tonnenarten, die eine umweltgerechte Sortierung der häuslichen und gewerblichen Abfälle ermöglichen sollen. So ist die schwarze Tonne für den Restabfall vorgesehen. Doch was darf in sie hinein? „In die Restabfalltonne gehören ausschließlich alle festen Abfälle, deren Entsorgung nicht über die gelbe, blaue oder braune Tonne, über Glascontainer oder in anderweitiger Form im Bring- und Holsystem der Abfallwirtschaft Sachsen-Anhalt Süd erfolgen kann“, informiert Katrin Stehfest, die in der in Görschen ansässigen Abfallwirtschaftsanstalt (AW) für Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich ist.

Was jedoch ist tatsächlich in den Tonnen zu finden? Um dies herauszufinden, hat die Abfallwirtschaftsanstalt Sachsen-Anhalt Süd im September 2017 und Januar 2018 eine Sortieranalyse durch das Witzenhausen-Institut GmbH durchführen lassen.

Ergebnisse liegen nun vor

„Wesentliche Ziele waren hierbei die Ermittlung von Mengen- und Volumenanteilen vorgefundener Stoffgruppen sowie die Bestimmung des Füllgewichts“, so Katrin Stehfest weiter. Die Ergebnisse der Analyse liegen nun vor.

Faktoren der Zusammensetzung des Restabfalls stellten einerseits der Standort der untersuchten Tonnen - so zum Beispiel innerstädtisch oder ländlich -, anderseits auch die Tonnengrößen dar. Unter diesen Aspekten wurden verschiedene Gebiete im Burgenlandkreis ausgewählt, deren Restabfall abgeholt und anschließend in der Lagerhalle des Wertstoffhofes Naumburg mittels Siebverfahren sortiert wurde.

Ohne Verpackung in Biotonne

Die Analyse hat ergeben, dass sich in den schwarzen Tonnen mit 31,3 Prozent Gewichtsanteil ein relativ hoher Anteil an organischen Abfällen, besonders aus städtischen Großwohnanlagen, wiederfand. „Während dabei Gartenabfälle eine untergeordnete Rolle spielten, waren jedoch zumeist haushaltsbedingte Bioabfälle wie Küchen-, Speisereste oder sogar verpackte Lebensmittel festzustellen. Diese gehören korrekterweise in die Biotonne, nachdem sie von der Verpackung befreit wurden“, hebt Katrin Stehfest hervor. Außerdem musste eine erhöhte Häufigkeit von Elektrokleingeräten und schadstoffhaltigen Abfällen, so Batterien, im Restabfall festgestellt werden. So fanden sich in 77 Prozent der Stichproben Elektrokleingeräte und in 83 Prozent schadstoffhaltige Abfälle wieder.

Regulärer Entsorgungsweg für Elektrokleingeräte ist entweder die Nutzung der mobilen Sammlungstour nach telefonischer Anmeldung oder die Entsorgung über die AW-Wertstoffhöfe. Gefährliche Abfälle können sowohl am Schadstoffmobil gemäß Tourenplan als auch in den Wertstoffhöfen abgegeben werden.

Insgesamt enthielt der getestete Restabfall noch etwa zwei Fünftel Wertstoffe wie Kunststoffe, Glas oder Papier, die bei sorgfältiger Trennung in die gelbe oder blaue Tonne beziehungsweise in Glascontainer hätten gegeben werden müssen. Im Vergleich zur Restabfallanalyse im Jahr 2007 ist jedoch der Anteil der meisten Wertstoffe im Restabfall gesunken, lediglich die Menge der organischen Stoffe ist leicht gestiegen.

Flächendeckendes System

Grundsätzlich zeigen die Ergebnisse, dass eine weitere Reduzierung der Restabfallmenge durch bessere Trennung noch möglich ist. „Jedoch ist festzustellen, dass sich der Burgenlandkreis bezüglich des Trennverhaltens bereits auf einem hohen Niveau befindet. Dies besagen vergleichbare Analysen durch das Witzenhausen-Institut in anderen Landkreisen“, hebt die Mitarbeiterin hervor. Das Ergebnis sei auch darauf zurückzuführen, „dass die Abfallwirtschaftsanstalt für alle Abfallfraktionen gut aufgestellt ist und ein geschlossenes, flächendeckendes Sammelsystem im Holsystem vorhält und dieses mit Angeboten im Bringsystem ergänzt“. Sortiertipps stellt die Anstalt in ihrem Abfallratgeber und in derzeit acht weiteren Sprachen auf www.awsas.de (Downloadbereich) bereit. Hinweise werden auch jederzeit im Rahmen der telefonischen Beratung gegeben.

››Weitere Informationen sind erhältlich unter Telefon 034445/2230 oder per E-Mail an [email protected]