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1. FC Zeitz 1. FC Zeitz in der Fussball-Landesliga: Ein Punkt der Mut macht

Von Tobias Schlegel 16.08.2016, 17:30
Es geht aufwärts beim Zeitzer Club: David Baage jubelt nach seinem Führungstreffer mit Sebastian Holz.
Es geht aufwärts beim Zeitzer Club: David Baage jubelt nach seinem Führungstreffer mit Sebastian Holz. A. Grimm

Sandersdorf/Zeitz - In der Schlussphase ging der Blick von Torsten Pöhlitz oft in Richtung Uhr. In der vergangenen Saison, als er noch die zweite Mannschaft des 1. FC Zeitz trainierte, hatte er des Öfteren mit ansehen müssen, wie sein Team in den Schlussminuten einen Sieg aus der Hand gab. Dieses Schicksal ereilte am vergangenen Sonntag auch die Landesliga-Mannschaft des Clubs zum Auftakt bei Union Sandersdorf II. Wobei man das 1:1 am Ende nicht schlechtreden sollte. Auch Pöhlitz gestand im Nachgang, schlimmeres erwartet zu haben, nachdem die Vorbereitung mehr als durchwachsen verlaufen war und man sich richtige Sorgen um die Zeitzer machen musste. So kann man dieses Remis durchaus als einen Erfolg verbuchen. „Der Punkt geht in Ordnung und die Mannschaft hat eine gute Leistung abgerufen“, fand der Zeitzer Trainer.

Bis auf die verhinderten Toni Menz und Max Gräfe konnte der Club in Bestbesetzung antreten und das machte sich bemerkbar. Die Hintermannschaft präsentierte sich stabil, vor allem der junge Innenverteidiger Kevin-Koray Truthmann präsentierte sich neben Routinier Steven Knechtel stark. Zudem versuchten die Zeitzer immer wieder, über die Außen schnell nach vorne zu kommen. Bereits der zweite Versuch dieser Art saß, als über Michael Fiedler und Charalampos Chionidis der Ball in den Strafraum kam, wo Stürmer David Baage genau richtig stand und zur Zeitzer Führung nach 14 Minuten einnetzte. „Das war ein Spielzug wie wir ihn im Training einstudiert haben. Und David hat es geschafft, auf die richtige Stelle zu laufen“, freute sich Pöhlitz über diesen gelungenen Angriff. In der Folge kontrollierte der Club das Geschehen, besaß mehr Ballbesitz und schaffte es, Sandersdorf II weitgehend vom Tor fernzuhalten. Florian Schumann aus der Distanz, David Baage nach einer Ecke und Sebastian Holz im Strafraum verpassten es, die Führung weiter auszubauen und so den Sack zuzumachen.

Und so kam es, wie es kommen musste. In den letzten 20 Minuten erhöhten die Gastgeber, die mit drei Lizenzspielern aus der Oberliga-Mannschaft antraten, den Druck und beim Club begann das große Zittern. Zunächst konnte sich der FC auf Keeper Benjamin Grunert verlassen, der mit einigen starken Paraden die Führung festhielt. Doch in der 86. Minute konnte der junge Torwart einen Ball nicht festhalten und den Abpraller verwertete Marcus Plomitzer zum Ausgleich.

Doppelt bitter: Der Torschütze stand wohlmöglich im Abseits, beim Schuss davor passiv, danach aktiv. Torsten Pöhlitz konnte die Situation nicht aufklären, er stand zu weit entfernt. „Ich habe es nicht genau sehen können, ob es nun Abseits war oder nicht. Sicher war die ganze Situation ärgerlich, aber so ist Fußball. Uns ist in den letzten acht Minuten einfach die Kraft ausgegangen“, erklärte der Zeitzer Trainer.

Spekulieren kann man nun, wie das Spiel mit Flügelflitzer Toni Menz ausgegangen wäre, der ohne Frage eine gute Option dargestellt hätte. „Wir hatten über die Seite von Fiedler zu wenig Aktionen, bei Chris Menz auf der anderen Außenbahn hatten wir mehr Lücken. Aber Chris fehlt noch dieser Drang in den Strafraum, was Toni richtig gut kann“, erklärte Pöhlitz. Im Tor dürfte dagegen Grunert einige Pluspunkte gesammelt haben, daran änderte auch die Szene zum Ausgleich nichts. Trotzdem ist bei der Torwartfrage das letzte Wort noch nicht gesprochen: „Benjamin sehe ich gerade ein Stück weiter vorne, aber in Annaburg ist er verhindert, so dass Dominic Neudeck sich beweisen kann. Dann kann ich eine Messlatte anlegen“, so Pöhlitz.

(mz)