Bildung Bildung: Gymnasiasten lernen in Laucha Flieger-Englisch
Laucha/ddp. - Schüler deroberen Klassen haben die Möglichkeit, neben dem Abitur denSegelflugschein zu erwerben.
Anfang der 90er Jahre habe sich die Schule für den SchwerpunktLuftsport, Luft- und Raumfahrt entschieden, sagtOberstufenkoordinator Jens-Peter Jebsen. Es gibt mehrereArbeitsgemeinschaften, die sich mit Flugmodellbau beschäftigen.Ehrenamtliche Fluglehrer sind Partner des Projekts. Bei denGymnasiasten stehe dieses Unterrichtsangebot hoch im Kurs, berichtetJebsen, der selbst regelmäßig im Cockpit eines Segelflugzeugs sitzt.
Die Kurse zum Erwerb des Flugscheins für Segelflieger sindgefragt. Pro Jahr können sich daran 30 Interessierte beteiligen. Dassei etwa jeder zehnte Schüler, sagt Jebsen. Damit sei allerdings dieKapazitätsgrenze erreicht. Für den Segelflugschein sind viel Zeit undDurchhaltevermögen erforderlich. Jährlich 400 Stunden müssen diepotenziellen Segelflieger für die Ausbildung absolvieren, sich alsBodenpersonal beweisen und Theorie pauken.
Zu den Absolventen des Gymnasiums gehört Kati Hermann. Sie istheute Pilotin der Lufthansa und steuert als First Officer eine Boeing737. Hermann hatte 1999 ihre «Laufbahn» in Laucha begonnen und alserstes weibliches Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Segelflug einePrivatpilotenlizenz erworben.
Das Lauchaer Gymnasium will sein Profil weiter ausbauen undkünftig Schüler aus ganz Deutschland aufnehmen. Um dies zuermöglichen, soll direkt am vier Hektar großen Flugplatzgelände derKleinstadt ein Internat entstehen. Dafür könnte die einstigeReichsfliegerschule genutzt werden, die bis Ende der 90er Jahre alsKrankenhaus diente.
Die vor einem Jahr gegründete Mitteldeutsche Innovations- undTraditions-Stiftung will den leerstehenden Gebäudekomplexumgestalten. «Bis 2009 planen wir, den größten Teil davon einer neuenNutzung zuzuführen", sagt Stiftungsvorstand Steven Hartung. Erbeziffert die Kosten für das gesamte Projekt auf rund fünf MillionenEuro. »Das sehen wir als Chance für unsere Region«, sagt Hartung.
Neben dem Internat mit etwa 35 Plätzen sollen Seminarräume undauch Wohnungen entstehen. Dort wäre Platz für Flugenthusiasten, diedie Schüler bei deren Ausbildung unterstützen wollen. Zudem ist einInfozentrum mit Computerarbeitsplätzen und einer Bibliothek geplant.Die Seminarräume könnten auch vom benachbarten Haus derLuftsportjugend genutzt werden, in dem Jugendliche aus ganzDeutschland als Flieger ausgebildet werden. Die Einrichtung war 1995vom hessischen Hirzenheim nach Laucha gezogen.