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Betrug bei Dentalgesellschaft Betrug bei Dentalgesellschaft: Zwei Zahnärzte aus Sachsen-Anhalt unter Verdacht

25.11.2002, 14:33
Vorsicht vor Zahnaufhellern: Aus medizinischer Sicht ist es ratsam, mit solchen Mitteln äußerstzurückhaltend umzugehen. (Foto: dpa)
Vorsicht vor Zahnaufhellern: Aus medizinischer Sicht ist es ratsam, mit solchen Mitteln äußerstzurückhaltend umzugehen. (Foto: dpa) dpa

Magdeburg/dpa. - Im Zusammenhang mit dem bundesweiten Betrugsfall bei Zahnersatz stehen auch zwei Zahnärzte aus Sachsen- Anhalt unter Verdacht. Beide hätten mit der Mülheimer Dentalgesellschaft Globudent zusammengearbeitet, die im Mittelpunkt des millionenschweren Abrechnungsbetrugs steht, teilte die Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) am Montag in Magdeburg mit. Die Task Force der AOK für Abrechnungsbetrug sei bei der Überprüfung von rund 200 000 Laborrechnungen auf die Praxen gestoßen. Alle 1600 Zahnärzte Sachsen- Anhalts werden laut AOK überprüft.

Bei den beiden Zahnärzten sei der Name Globudent auf neun Heil- und Kostenplänen aufgetaucht, erklärte die AOK. Ob tatsächlich ein Betrug vorliege, müsse die Wuppertaler Staatsanwaltschaft klären. Beide Verdachtsfälle seien den dortigen Ermittlern übergeben worden.

Auch andere Krankenkassen prüfen derzeit Zahnarztrechnungen der vergangenen Monate. Bei der Techniker Krankenkasse (TK) und der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) hieß es auf dpa-Anfrage, bislang seien die Fachleute auf keine konkreten Betrugshinweise in Sachsen-Anhalt gestoßen.

Die Firma Globudent soll Zahnärzten jahrelang billigen Zahnersatz aus China verkauft haben. Den Krankenkassen und Patienten habe die Firma aus Mülheim an der Ruhr aber teure deutsche Preise für Brücken, Kronen und Gebisse berechnet. Die Firma soll einen Teil der so kassierten Erlöse diskret und in bar an die Ärzte geschickt haben. AOK-Experten beziffern den Schaden auf mindestens 50 Millionen Euro, bis zum 2000 Zahnärzte könnten involviert sein.