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Wahrscheinlich ein Unfall
 
Ballon löste Mega-Stromausfall in Dresden aus – Polizei sucht Zeugen

Aktualisiert: 14.09.2021, 14:58
Die Reste der Metallfolie eines Ballons, die im Dresdner Umspannwerk entdeckt worden sind. Bisher ist unklar, ob der metallbeschichtete Ballon, der den Stromausfall möglicherweise verursachte, gezielt gesteuert oder zufällig an die neuralgische Stelle des Einspeise-Umspannwerks Dresden Süd gelangte. 
Die Reste der Metallfolie eines Ballons, die im Dresdner Umspannwerk entdeckt worden sind. Bisher ist unklar, ob der metallbeschichtete Ballon, der den Stromausfall möglicherweise verursachte, gezielt gesteuert oder zufällig an die neuralgische Stelle des Einspeise-Umspannwerks Dresden Süd gelangte.  Foto: -/Sachsennetze/dpa

Dresden/DUR/dpa – Nach dem großflächigen Stromausfall am Montagmittag in Dresden läuft nun die Ursachensuche auf Hochtouren. Gegen 14 Uhr war ein handelsüblicher Luftballon aus Folie über einem Umspannwerk zu Boden gekommen. Offensichtlich war der Ballon zwischen zwei stromführende Leiter geraten und hatte einen Kurzschluss ausgelöst, der dann zum Stromausfall führte, teilte die Polizei mit.

Der Kurzschluss sorgte in Kettenreaktion dafür, dass rund 300.000 Haushalte in Dresden plötzlich ohne Strom waren. Fahrstühle blieben stehen, Straßenbahnen fuhren nicht mehr weiter, Ampeln gingen aus. Für rund eine Stunde erlebte die sächsische Landeshautstadt einen großflächigen Blackout.

Unklar ist noch, ob es sich um einen Unfall oder um Absicht handelte. Wurde der Ballon, von dem Techniker am Montag Reste fanden, gezielt über das Umspannwerk gesteuert oder stammt er von einem der vielen Feste aus der Umgebung, bei denen regelmäßig bunt bedruckte Heliumballons an große und kleine Kinder verkauft werden.

Die Dresdner Polizei sucht nun Zeugen, die den Ballon möglicherweise haben fliegen sehen. Die Beamten gehen aber von einem Unfall aus. Der Ballon sei nicht präpariert gewesen, und es gebe kein Bekennerschreiben, sagte Polizeisprecher Thomas Geithner. Hundertprozentig ausschließen könne man einen Vorsatz zwar nicht, aber nach derzeitigem Stand gehe die Polizei von einem Zufall aus.