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Autobahn 4 Autobahn 4: Feier zum Durchbruch im Tunnel bei Jena

27.08.2009, 16:03
Zum Vortrieb wurden jeweils bis zu 150 Löcher in den Berg gebohrt und mit Sprengstoff bestückt, der dann gezündet wurde. Anschließend wurde das Gestein mit Radladern abgebaggert. (FOTO: DPA)
Zum Vortrieb wurden jeweils bis zu 150 Löcher in den Berg gebohrt und mit Sprengstoff bestückt, der dann gezündet wurde. Anschließend wurde das Gestein mit Radladern abgebaggert. (FOTO: DPA) dpa-Zentralbild

Jena/dpa. - Unter den Augen von BundesbauministerWolfgang Tiefensee (SPD) und mehreren hundert Zuschauern gruben sich die Mineure am Donnerstag mit einem Bagger rund 140 Meter unter der Erdoberfläche durch das Gestein. Der Tunneldurchschlag wurde mit einer Multimedia-Show gefeiert. Tiefensee sprach von einer«beeindruckenden und großartigen Ingenieursleistung». Der Anstich desTunnels war Ende September vorigen Jahres erfolgt. Der Jagdbergtunnelist 3,1 Kilometer lang und das Herzstück der zwölf Kilometer langenA4-Neubautrasse westlich von Jena. Das Gesamtprojekt kostet 295Millionen Euro.

«Dies ist ein Riesenschritt für den sechsstreifigen Aus- undNeubau der A4 zwischen Eisenach und Görlitz», betonte Tiefensee lautMitteilung. Der Jagdbergtunnel sei der drittlängste StraßentunnelDeutschlands. «Er wird mit den neuesten bau- undsicherheitstechnischen Standards ausgestattet und bietet denAutofahrern so jederzeit höchste Sicherheit.»

Die zweite Tunnelröhre soll Ende kommender Woche durchbrochenwerden, sagte Bauleiter Friedrich Neureiter. Derzeit arbeiteten dortrund 150 Bauleute in mehreren Schichten. Zum Vortrieb wurden in denvergangenen Monaten jeweils bis zu 150 Löcher in den Berg gebohrt undmit Sprengstoff bestückt, der dann gezündet wurde. Anschließend wurdedas Gestein mit Radladern abgebaggert. Pro Sprengung arbeiteten sichdie Mineure 1,00 bis 1,70 Meter vor. In den kommenden Monaten solldas Personal aufgestockt und der Innenausbau des Tunnelsvorangetrieben werden. Bis zum kommenden Frühjahr soll er noch umetwa zweieinhalb Meter vertieft werden. Neureiter: «Den Rohbau wollenwir bis Sommer 2011 abgeschlossen haben.»

Die neue Trasse soll Ende 2012 für den Verkehr freigegeben werdenund künftig die sensible Natur im Leutratal schonen. Dort wachsenunter anderem seltene Orchideen. Die alte Autobahn, auf der esimmer wieder zu Staus kommt, soll im Anschluss bis Sommer 2014zurückgebaut werden.

Gegen den Bau des Tunnels und die Verlegung derTrasse hatte es einen jahrelangen Streit gegeben. Die Gegner in denvon dem neuen Streckenverlauf betroffenen Orten hatten starkeBeeinträchtigungen für die Natur moniert und einen besserenLärmschutz gefordert. Der Rechtsstreit war im Frühjahr mit einemVergleich beigelegt worden, der Nachbesserungen beim Lärm- undEmissionsschutz entlang der Strecke vorsieht.