Archäologie Archäologie: Zahnbürste aus dem 18. Jahrhundert entdeckt

Quedlinburg/dpa. - Das Material ist Schweinsknochen. «DerBorstenkopf ist relativ lang und die Bohrungen sind noch deutlich zuerkennen», sagte Schlegel. Anstatt Zahncreme, die erst Anfang des 20.Jahrhunderts aufkam, hätten sich die Menschen damals mit selbstangerührten Pulvern die Zähne geputzt.
«Am Fundort der Bürste wurde unter anderem auch 100 Austernschalenentdeckt, was auf wohlhabenden Leute schließen lässt», sagte derArchäologe. Immerhin hätten in der damaligen Zeit eher ReicheZahnprobleme gehabt. Grund seien ihre Essgewohnheiten, zum Beispielein größerer Anteil zuckerhaltige Nahrung, gewesen.
Bereits vor mehreren tausend Jahren nutzten unsere VorfahrenSchlegel zufolge Zweige, um sich die Zähne zu säubern. Im Mittelalterwurden, wenn überhaupt kleine Läppchen und lauwarmes Wasser zumSäubern der Zähne benutzt.
Die erste richtige Zahnbürste wurde 1498 von einem chinesischenKaiser benutzt und bestand aus Schweineborsten in einem Griff ausKnochen. Das Modell mit den Tierborsten erfreute sich auch in Europabald großer Beliebtheit, doch weil sie so teuer war, mussten ganzeFamilien oft ein und dieselbe Bürste benutzen. Erst 1938 führte dasUnternehmen DuPont Nylonbürsten ein.