Arbeitszeitkonten Arbeitszeitkonten: Lehrer warten auf zugesagtes Geld

Halle/Magdeburg/MZ. - Bei Sachsen-Anhalts Lehrern herrscht Unmut über die schleppende Auszahlung ihrer so genannten Arbeitszeitkonten. Die für Januar erwarteten Überweisungen seien bei vielen Pädagogen ausgeblieben. Die Guthaben waren zwischen 1996 und 2003 angesammelt worden.
Ein Sprecher des Finanzministeriums wies den Vorwurf zurück, das Land verzögere die Zahlung bewusst, um mit dem Geld noch zu wirtschaften. Er verwies auf die mit den Gewerkschaften vereinbarte Regelung, wonach das Land bis zu drei Monate nach dem gewünschten Zahltag Zeit habe, die Beträge anzuweisen.
Diese Frist, bestätigt Eva Gerth von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), "war im Tarifvertrag ausdrücklich vereinbart und ist allgemein bekannt." Viele Betroffene allerdings sehen das anders. "Wir haben als Zahlungstermin den 1. Januar zugesagt bekommen", beklagt ein Lehrer, "und nun haben wir unser Geld erst im April." Dabei hätten die Pädagogen der Landeskasse seit dem Auslaufen des Tarifvertrages im Sommer 2003 doch ohnehin schon ein zinsloses Darlehen gewährt.
Die Unruhe in den Lehrerzimmern hat inzwischen offenbar auch die GEW aufgeschreckt. Die Gewerkschaft hat das Finanzministerium jetzt aufgefordert, die Auszahlung der Konten nicht zu verzögern. Sofern die Überweisung nicht im beantragten Monat erfolge, rät die Gewerkschaft ihren Mitgliedern, die Zahlung von Verzugszinsen geltend zu machen.