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Analyse Analyse: Horst Schlämmer weiß, wie es geht

Von Andreas Montag 18.08.2009, 19:19

Halle/MZ. - Zumindest im Film. Den wird das Publikum ab Donnerstag in den Kinos sehen können.

Nun hat ihn der Komiker Hape Kerkeling, der sich hinter Schlämmer verbirgt, am Montag in Berlin endlich vorgestellt, an Promis und Schickeria herrschte kein Mangel. Auch Gabriele Pauli, die sich so gern Politrebellin nennen lässt, war gekommen. Kerkelings Marketingmaschine läuft wie geschmiert. Und jeden Tag kommt noch ein Schmankerl hinzu. Zeitungen, Illustrierte, Fernsehmagazine - alle stürzen sich auf Schlämmer, als ob es kein Morgen gäbe. Und keine Bundestagswahl.

Bei der, so will es Kerkelings Geschichte, tritt der peinliche Polit-Dilletant ja an: "Horst Schlämmer - Isch kandidiere" hat das Gespür für die Lücke, die der wirkliche Wahlkampf mangels spannender Themen gelassen hat. So füllt die Filmgroteske etwas aus, das eigentlich mit Inhalten besetzt sein müsste. Und führt die Mediendemokratie vor. Horst Schlämmer grinst von allen Wänden, nicht wenige Deutsche würden ihm ihre Stimme geben, stünde seine fiktive Partei zur Wahl.

So ist sie, die Spaßgesellschaft, wir lachen den Ernst einfach weg. Und trinken danach ein Bierchen auf Kerkelings Wohl. Darum muss uns allerdings nicht bange sein: Auch der Soundtrack des Films wird zu kaufen sein. Ab Freitag. Horst Schlämmer hat schon gewonnen.