Abschluss der Eisleber Wiese Abschluss der Eisleber Wiese: Kribbeln im Bauch und etwas Wehmut
Eisleben/MZ/jb/wba. - Bauchkribbeln ohne Ende. Während sich am Wochenende bei hochsommerlichen Temperaturen die Besucher des Wiesenmarktes in Eisleben (Mansfelder Land) um die Fahrgeschäfte drängelten, betrachtete Horst Gierhold das bunte Treiben mit etwas Wehmut. Für den Schausteller aus der Lutherstadt war es der letzte Wiesenmarkt, auf dem er selbst das Karussell in Bewegung setzte. Gierhold gab die Geschäfte an seine Tochter ab, die der Wiese aber unbedingt treu bleiben möchte. Wie auch die anderen 350 Schausteller aus ganz Deutschland, die sich auf einer Fläche von rund acht Hektar tummelten.
Schließlich ist der Markt mit der 3,3 Kilometer langen Vergnügungsmeile nicht nur das größte Volksfest in Mitteldeutschland. Mit seinen Fahrgeschäften der Spitzenklasse kann die Wiese locker anderen großen Volksfesten Paroli bieten. Ein Freifall-Turm, der anderswo umjubelt wird, war in Eisleben schon out. "Sky Trip" hieß das brandneue Hochfahrgeschäft mit drei Gondeln, die in 22 Meter Höhe rotieren.
"Man muss den Leuten immer wieder was Neues bieten", lautete das Motto von Marktmeister Siegmund Michalski. Und es ging auf. Die Wiese war wieder ein Publikumsmagnet. Rund eine halbe Millionen Besucher waren an den vier Tagen auf den Markt der Attraktionen geströmt. "Eisleben ist ein gutes Pflaster", sagte der 35-jährige Willi Kaiser aus Herford, ein Schausteller in der dritten Familiengeneration. Seit neun Jahren steht er mit einer Imbissbude auf der Wiese und er hofft, dass er nächstes Jahr wieder den Zuschlag erhält. Nicht so einfach, denn 1200 Bewerbungen liegen jedes Jahr vor.
Freilich, das Geld saß diesmal nicht ganz so locker. Bei 13 Euro für einen Katapultstart in den Himmel kein Wunder. Ansonsten hielten sich die Preise in Grenzen. Auch im Festzelt, wo die Erdinger Musikanten mit ihrer Hofbräuhaus-Show für Stimmung sorgten. Beim Oktoberfest in München geht es nicht ausgelassener zu.