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Zeugnistag beginnt mit Feueralarm

Von Maria Barsi 09.07.2008, 16:43

Zeitz/MZ. - Dieser Tag fing ja gut an in der Zeitzer Sekundarschule III. Nicht nur, dass mit mehr oder weniger Bauchgrummeln die Zeugnisse erwartet wurden, ließ schrilles Alarmklingeln Schüler und Lehrer um 8 Uhr auf den Schulhof eilen. Drei Minuten dauerte das nur, ganze vier Minuten brauchte die Freiwillige Feuerwehr Zeitz samt Drehleiter bis auf den Schulhof. Und dann stellte Schulleiterin Brigitte Licht fest: die 7 R fehlt. Die saß mit Klassenlehrerin Gudrun Schramm noch im Schüler-Café, wertete das Schuljahr aus und hatte den Alarm schlicht nicht gehört. Also kamen noch einmal zwei Minuten aufs Zeitkonto.

Hauptbrandmeister Helmut Kirsch sah die Panne gelassen. Eben dafür mache man ja einmal im Jahr so eine Alarmübung, dass man erkennt, wo Schwachstellen sein könnten. Die denkmalgeschützten Fenster in dem 110 Jahre alten Gebäude sind auch so ein Ding für sich, lassen den Korb der Drehleiter nicht ohne Schaden fürs Fenster direkt an der Wand andocken. "Wenn es wirklich brennt, ist das kein Hindernis. Da geht der Mensch immer noch vor den Erhalt eines noch so schönen alten Fensters", sagte Hans-Georg Sterzik, auch er Hauptbrandmeister. Ansonsten hätten sich die Schüler ruhig und zügig in den Sammelraum begeben und die Zufahrt für die großen Fahrzeuge sei auch gewährleistet, betonte Kirsch. Warum man im Schüler-Café im Souterrain den Alarm nicht hörte, das könne man nun in Ruhe klären.

Wenig später bewegten ganz andere Dinge die Schüler und Lehrer. Sportlehrerin und Schulchronistin Kathrin Kelm-Mesée und ihre 9 H bereiteten auf dem Schulhof die Auswertung des Schulsportfestes vor, legten Urkunden und kleine Geschenke für die besten Sportler zurecht. Und die Lehrerin brachte schnell noch ein Extra-Lob für ihre Schüler unter. Vier von den 16 Schülern hätten so einen guten qualifizierten Hauptschulabschluss hingelegt, dass einer von ihnen nun noch die zehnte Klasse anhängen und seinen Realschulabschluss machen will, drei eine Lehre bekommen haben.

Vom Feueralarm übers Sportfest also doch zu den Zeugnissen. Auch Ulrike Breitfeld war mit ihrer 5 b zufrieden. "Ihr habt gekämpft, ihr habt es geschafft. Ich bin stolz auf euch", sagte sie. Und dass die sechste Klasse so wichtig sei für den Anschluss an die Realschule. Robert da Silva Lopes und Thommy Merkel hatten sich im zweiten Schulhalbjahr ein Kopf-an-Kopf-Rennen um eine Verbesserung ihrer Zensuren geliefert und Robert war zum Schluss eine Nasenlänge vor seinem Freund, was den Leistungssprung betrifft. "Wir wollen den erweiterten Realschulabschluss machen und dann Fachabitur", erklärte Thommy, "weil wir einen guten Beruf lernen wollen."