Zetti-Fabrik in Zeitz Zetti-Fabrik in Zeitz: Eine süße Verführung
Zeitz - Ein süßer Duft von Schokolade, Kokos und frischer Minze steigt in die Nase. Willkommen in der Zetti-Schokoladenwelt. Zarte Knusperflocken rollen zu Hunderten übers Band. „Es ist meine kleine Terrakotta-Armee“, sagt der Chef Wolfgang Sablotny mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Der Norddeutsche führt seit mehr als 20 Jahren in der Goldeck Süßwaren GmbH das Regiment. Begleitet man ihn durch die modernen Produktionsstätten, so spricht er voller Emotionen von Zetti. Nichts erinnert mehr an den Klinkerbau des vergangenen Jahrhunderts. In den neuen Hallen regiert computergestützte Technik. Aus riesigen Tanks mit einem Fassungsvermögen von jeweils 25 Tonnen fließt die flüssige Schokolade, wird mit weiteren Zutaten versetzt, zu einer Masse geformt und gegossen - fertig ist die Knusperflocke.
„Wir haben in der Produktion eine der modernsten Kühlungen, so werden die Produkte von oben und unten gleichzeitig gekühlt“, fährt Sablotny fort. Knusperflocken in verschiedenen Sorten, Bambina mit Eierlikör und sonstigen Variationen, Kokosflocken in sieben Ausführungen und zarte Schokoladentafeln gehören zum Kerngeschäft der traditionsreichen Marke. „Wo Zetti drauf steht, ist garantiert auch Zetti drin. Wir produzieren alles selbst und gehen nur mit unserem Markennamen in den Handel“, sagt Sablotny.
Das Unternehmen ist wirtschaftlich gut aufgestellt. „Wir setzen im Jahr rund 32 Millionen Euro um, haben keine Fremdmittel und keine Schulden. Unsere Anlagen sind voller Hightech, gerade erst haben wir in unsere neue Produktionslinie 8,3 Millionen Euro investiert. Jetzt wollen wir unseren Umsatz in den nächsten zehn bis 15 Jahren auf 75 bis 80 Millionen Euro erhöhen“, steckt der Geschäftsmann neue wirtschaftliche Ziele. Dabei gewinnt das ostdeutsche Traditionsunternehmen auch in den alten Bundesländern immer mehr Marktanteile. In diesem Jahr startete das Unternehmen eine großangelegte Kampagne in der Hansestadt Hamburg, verschenkte 700 000 Gratisproben, setzte auf Radiowerbung und Plakate. „Deutschland - einig Zettiland. Wir waren wirklich positiv überrascht, wie hoch der Bekanntheitsgrad von Zetti ist“, sagt Marketingchefin Riana Podeyn.
Geheimnisvoll geht es im hauseigenen Labor zu. Hier kocht und probiert Antje Dilk neue Kreationen aus. „Von 1 000 verschiedenen Ideen entsteht am Ende ein neues Zetti-Produkt“, sagt Antje Dilk. Sie hat Lebensmitteltechnologie studiert, in diesem Werk ein Praktikum gemacht und schließlich im Jahr 2004 einen Arbeitsvertrag bekommen. Heute zählt das Unternehmen 94 Angestellte, zwei bis drei Auszubildende und keine Leiharbeiter. Das Durchschnittsalter liegt bei 40 Jahren. „Wir haben keine Fluktuation, denn wir bezahlen über den Tarif, dazu gibt es noch Weihnachts- und Urlaubsgeld“, sagt Sablotny. Er will durch diese gute Bezahlung seine Mitarbeiter an das Unternehmen binden, zahlt beispielsweise auch Zuschüsse zur Altersvorsorge. „Dafür erwarte ich gute Leistungen, die das Unternehmen voranbringen“, sagt Sablotny. (mz)