Glücklich vom Geben Zeitzerin leitet eine Stiftung, die hierzulande Menschen in schwerer Zeit hilft

Zeitz/MZ - Es ist Freitagmorgen und Sonja Sutter schaut vom Fuße des Zeitzer Rathauses aus zufrieden über den Altmarkt. „Heute ist ein Ehrentag für mich“, sagt die 71-jährige Zeitzerin. Sie sagt es, als würde sie gleich geehrt und beschenkt. Doch so ist es nicht. Sonja Sutter und ihre Stiftung, die Zeitzer Helene-und-Sonja-Sutter-Stiftung, sind es, die beschenken. Dabei geht es um nicht weniger als 2.000 Euro.
Einen symbolischen Scheck über einen Betrag in dieser Höhe konnte Sven Weise, Geschäftsführer der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft, entgegennehmen. Mit dem Geld, so erklären er und Sonja Sutter, werde ein spezieller Hilfsfonds gegründet. Am Ende sollen fünf an Krebs erkrankte Menschen mit ihren Familien jeweils mit 400 Euro - zur freien Verfügung - unterstützt werden.
Eben auf diese Art und Weise helfen zu können, das erfreue Sonja Sutter und mache sie glücklich. Dass sie und die Stiftung, die sie 2016 gemeinsam mit ihrer Mutter gegründet hatte, die Krebsgesellschaft und ihre Arbeit unterstützen, ist nicht neu. Geld wurde bereits in der Vergangenheit für die Krebsberatung in Zeitz gespendet. Und auch jetzt solle das Geld Menschen hier in der Stadt oder in ihrem Umfeld zugute kommen. Wer das sein wird, stehe allerdings noch nicht fest.
Geld kommt zu 100 Prozent bei den Betroffenen an
Wichtig sei, dass die Hilfe vor Ort bleibe. Das Geld, so ergänzt Oskar Schmidt, komme zu 100 Prozent bei den Betroffenen an. Schmidt gehört wie Jörg Egerer und Stephanie Grohmann zum Stiftungsvorstand. Schirmherr ist Oberbürgermeister Christian Thieme (CDU).
Möglich machen die Spenden ein Immobilienbesitz der Stiftung und die Einnahmen, die daraus erzielt werden. Und Sonja Sutter ist guter Dinge, dass die Spendensumme vielleicht schon im kommenden Jahr vergrößert werden kann. Nicht nur sie hoffe, dass ihre Stiftung vielleicht weitere Unterstützung erhält. Denn das zu tun, stehe jedermann offen. Schließlich gehe es darum, Menschen in Not zu helfen, nicht nur wenn Krebs eine Rolle spiele, sondern auch, wenn es zum Beispiel um Parkinson gehe.
Die Krebsgesellschaft unterstützt natürlich derartiges Engagement und sei froh über die Hilfe, so Weise. Er könne sich vorstellen, dass das Zeitzer Beispiel Schule macht und auch aus anderen Regionen des Landes private Hilfe für Betroffene komme.
Doch nicht nur aus Einnahmen, die über Immobilien gewonnen werden, nährt sich die Stiftung. Auch über den Verkauf eines Buches. In ihm ist die Familiengeschichte von Sonja und Helene Sutter, die 2018 nach einem über 100-jährigen Leben starb, aufgeschrieben - bis hin zur Stiftungsgründung. Es trägt den Titel „Zauberhaftes Zeitz“. Das Buch verbindet letztlich Stadtgeschichte mit Familiengeschichte. Und dabei ist das „Zauberhaft“ im Titel durchaus zweideutig gemeint. Schließlich war Herrmann Sutter, der Vater von Sonja Sutter, Zauberer. Das Buch ist unter anderem erhältlich in der Gutenbergbuchhandlung in der Judenstraße und in der Touristinformation am Altmarkt.
Informationen im Internet: www.sutter-stiftung.de
Kontakt zur Krebsgesellschaft: [email protected]