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Zeitzer reisen nach Japan Zeitzer reisen nach Japan: Viel mehr als Sushi und Reis

Von Anja Melior 16.07.2015, 09:27
Sarah Porschitz und David Friedemann wollen vier Wochen Japan unsicher machen. Das Maskottchen Zeila soll sie dabei immer begleiten.
Sarah Porschitz und David Friedemann wollen vier Wochen Japan unsicher machen. Das Maskottchen Zeila soll sie dabei immer begleiten. Hartmut Krimmer Lizenz

Zeitz - Sie zählen die Tage rückwärts und freuen sich wie wild. In 15 Tagen geht es für Sarah Porschitz und David Friedemann auf Abenteuerreise. Vier Wochen Japan - nur mit einem Rucksack und Wanderschuhen im Schlepptau. Das ist das Ziel der beiden Zeitzer.

Begeisterung für Japan

„Die Idee steht schon ziemlich lange. Ich kenne Japan durch den Schüleraustausch mit Tosu und wollte David gern das Land und die Leute zeigen, weil ich selbst so begeistert bin“, sagt die 21-jährige Sarah. Immer und immer wieder drängelte sie ihren Kumpel David, doch endlich Nägel mit Köpfen zu machen und die Reise fix zu buchen. „Aber das war alles nicht so leicht. Natürlich wäre ich sofort mitgefahren, aber mit Arbeit und finanziell ist das keine Kurzschlussentscheidung. Da steckt viel Planung dahinter“, rechtfertigt sich David, der von Sarah liebevoll „Friedi“ genannt wird. Doch dann gab es einen Termin.

Überredungskunst war nötig

Durch viel Überredungskünste haben es die beiden Japan-Freunde geschafft, ihre Chefs zu überreden, ganze vier Wochen am Stück Urlaub zu bekommen. Und auch das Finanzielle war geklärt. Seit November letzten Jahres sind die beiden, die sich schon seit der Einschulung kennen, dabei, Dinge zu organisieren und zu planen. Routen werden ausdiskutiert, besondere Ort herausgesucht und natürlich Japanisch gelernt. Dazu hatten sie Unterstützung von der Volkshochschule, die auf Nachfrage tatsächlich einen Kurs anbot. „Wir können uns nun zumindest grob verständigen. Ansonsten probieren wir es in Englisch oder mit Händen und Füßen“, sagt Sarah Porschitz. Sie selbst kennt das Land, die Leute und die Mentalität bereits. Schon 2008 war sie im Zuge der Städtepartnerschaft Zeitz-Tosu in Japan bei ihrer Gastfamilie, hat sie auch danach noch einmal besucht. Ihre Gastschwester Haruka Miajshi war inzwischen mehrmals in Zeitz.

Von Prag über Frankfurt nach Tokio

Für die beiden 21-Jährigen wird es ein großes Abenteuer. Zunächst geht es mit dem Zug nach Prag, von dort mit dem Flugzeug nach Frankfurt und von dort nach Tokio. Von Tokio aus steigen sie in den Hochgeschwindigkeitszug - dem sogenannten Shinkansen. Der japanische Rail Pass, den die beiden für 21 Tage gebucht haben, bringt sie zunächst nach Aomori zum Nebuta-Festival - einem traditionellen japanischen Volksfest. „Dort sind ein paar Tage geplant, je nachdem, was los ist, entscheiden wir, wie lang wir es aushalten“, sagt David Friedemann, der gerade ein duales Wirtschaftsstudium macht. „Aber auf jeden Fall wollen wir am 6. August in Hiroshima sein. Da ist eine große Gedenkzeremonie“, fügt Sarah Porschitz hinzu und erinnert sich noch genau an ihren ersten Besuch in der Stadt, wo 1945 eine Atombombe einschlug, wo sie im Museum stand und Gänsehaut bekam: „Die Stimmung war komisch bedrückend.“

Freude auf eine spannende Zeit

Für die beiden Freunde wird es eine spannende Zeit, in der sie so viel wie möglich mitnehmen möchten. David freut sich besonders auf die vielen technischen Dinge, die er bisher nur in Dokumentationen bestaunen durfte. „Dort gibt es Hightec-WCs, mit Sound und Licht“, lacht der 21-Jährige. Sarah freut sich auf ihre ehemalige Gastfamilie und auf die vielen neuen Dinge, die sie kennenlernen wird. Beide sind sich jetzt schon sicher, dass Japan viel mehr zu bieten hat als Sushi und Reis. Dortbleiben wollen sie auf keinen Fall, auch ein Auswandern steht nicht zur Debatte. „Es soll einfach nur ein Abenteuer werden.“ (mz)