Trotz Job, Familie & Co. Zeitzer Hip-Hop-Crew macht bereits seit acht Jahren zusammen Musik
Die Gruppe hat noch einiges vor.
Zeitz/MZ - Mit deutschem und amerikanischem Hip-Hop sind sie großgeworden, während der Schulzeit fanden sie zusammen: Seit 2013 rappen und mixen die „Blockbastardz“ ihre Beats zusammen. Zu der Gruppe gehören Gründungsmitglieder Benjamin Balogh alias „Scandaloca Excess“, 32, Michael Eulenberger alias „Icune“, 35, Alexander Bunda alias „Dirty Splasher“, 35, Christian Stecher, Johann Gebert alias „Tuzz“, 29, der seit 2014 dabei ist, und Neuzugang Julia Schaller alias „Julez“, 25.
Tonstudio in der Zeitzer Unterstadt soll für lokale Künstler aus verschiedenen musikalischen Lagern offen stehen
Die rappende Einzelhandelskauffrau steckte 2019 in einer persönlichen Krise, als sie vom Bandurgestein Alexander Bunda unter die musikalischen Fittiche genommen wurde. Das Tief wurde überwunden, sie wurde Mitglied. Neben Passagen im Sprechgesang unterstützt sie auch in einigen Songs den Sänger Christian Stecher.
Obwohl eher selten in der männerdominierten Hip-Hop-Szene, war es für die Band selbstverständlich, ein weibliches Bandmitglied aufzunehmen. Eine gewisse Offenheit zeichne sie generell aus: Ihr Tonstudio in der Zeitzer Unterstadt soll für lokale Künstler aus verschiedenen musikalischen Lagern offen stehen - zurzeit teile man sich den Raum mit einer Metalband.
Zeitzer Hip-Hop-Crew machen seit acht Jahren Musik und das Stadtbild beeinflusst sie seit jeher
Obwohl mittlerweile fast alle Mitglieder ihren Block in Zeitz-Ost verlassen haben, in dem sie aufgewachsen sind, hält man dennoch an dem Bandnamen fest, „weil das einfach unsere Wurzeln sind“, erklärt Balogh. Die Verbundenheit zur Heimat drücke sich auch in den Künstlernamen aus: Das „Z“ in Julez stehe für Zeitz, genauso wie in Geberts Alter Ego Tuzz, eine Umdeutung des russischen Wortes für „Ass“.
Auch das Stadtbild beeinflusst seit jeher ihre Musik. Durch das Nesthäkchen Julez, die einer anderen musikalischen Generation angehört, sei nun eine positivere Stimmung in die Musik eingeflossen, so Balogh. Dies würde sich auf dem neuen Album widerspiegeln.
Nach acht Jahren Bestehen setzt sich die Band immer noch neue Ziele: So will sie ihre Fühler weiter in die regionale Hip-Hop-Szene ausstrecken, geplant sind in diesem Jahr Konzerte und Auftritte unter anderem in thüringischen Clubs und im Dresdner Raum, je nachdem wie es die Pandemie zulässt. „Die Reichweite wird immer größer, je professioneller das wird. Umso mehr man wächst, desto mehr erreicht man die Außenwelt“, sagt Balogh.
Das neue Album „Husarenstück“ ist am 30. Juli erschienen
Obwohl alle beruflich eingespannt sind als Tischler, Koch, Kfz-Mechaniker oder Kauffrau, schaffen sie es, etwa einmal in der Woche zusammen Musik zu machen. Vor der Veröffentlichung ihres neuen Albums stand besonders viel Arbeit an - denn Vertrieb, Vermarktung der CD und Videodreh übernimmt die Crew selbst. Wie schaffen die Jungs und Mädels das alles? „Man geht bis 16 oder 17 Uhr arbeiten und dann abends ist noch die zweite Arbeit. Aber es ist halt einfach eine Leidenschaft“, so Balogh. Das sei wie ein Nebenjob. Man schaffe das, weil man es eben gerne macht, weil man es liebt, ergänzt sein Kollege Eulenberger.
Das neue Album „Husarenstück“ ist am 30. Juli erschienen. Der Name würde für sie soviel bedeuten wie Meisterwerk. Die Band wolle für sich und für die lokale Musikszene neue Maßstäbe setzen, nicht nur musikalisch: Das Video zur gleichnamigen Single wurde aufwendig produziert, Drohnen kamen zum Einsatz. Und es will eine größere Geschichte erzählen: Es gehe um eine Entführung, verrät die Band. Am Sonntag war die Online-Premiere.
Mehr Informationen zu den Blockbastardz unter www.facebook.com/blockbastardz