Zeitzer Flohmarkt "Weiberkrempel" Zeitzer Flohmarkt "Weiberkrempel": Mehr als 500 Gäste im Haus der Jugend

Zeitz - Früh aufstehen war am Sonnabend angesagt. Denn wer auf dem Flohmarkt „Weiberkrempel“ ein Schnäppchen machen wollte, der reihte sich kurz vor neun in die Warteschlange vor dem Zeitzer Haus der Jugend (Schuppen) ein.
„Wir waren schon früh halb sieben Uhr da“, verrät Gabriele Hoffmann aus Bad Frankenhausen. Damit hatten sie und ihr Mann wohl die weiteste Anreise, baute in aller Ruhe ihren Stand auf und bot selbst gefertigte Filzarbeiten an. Ob Schal oder Mützen, dekorative Figuren oder Handtaschen - selbst ist die Frau. „Seit fünf Jahren habe ich mich diesem Hobby verschrieben und vor einem Jahr meine eigene Kreativwerkstatt eröffnet“, erzählt sie. Den Zeitzer Organisatoren ist sie bei einem Filzkurs im Kloster Dornburg begegnet. „Ich war neugierig, die Zeitzer und ihren Weiberkrempel zu besuchen und finde es unglaublich schön hier“, sagt die Frau aus dem Harzvorland.
Vielseitiges Angebot
Auch ein Dutzend Weißenfelser hat sich auf den Weg gemacht. „Ich habe rein beruflich eine der Macherinnen aus Zeitz kennengelernt und jetzt sind wir schon zum zweiten Mal dabei“, sagt Anne Schmuck. Die Logopädin findet die Atmosphäre sehr schön und spricht von einer liebevoll organisierten Veranstaltung. „Wir finden die Idee so wunderbar, dass wir in Weißenfels im Mai einen eigenen Weibermarkt auf die Beine gestellt haben. Er heißt bei uns Kommode und fand im alten Kloster statt“, sagt die 35-Jährige. Auch Jacqueline Riedel kommt aus Weißenfels. Sie bietet selbst Getöpfertes mit einem Hauch weihnachtlichem Flair an. „Etwa vier Stunden brauche ich für solch ein größeres Haus, wo man Teelichte hineinstellen kann“, sagt sie.
Zahlreiche Besucher bleiben neugierig bei ihr stehen und selbst Standnachbarin Claudia Kresse findet Gefallen an diesem Hobby. „Ich komme gern einmal in ihre Töpferwerkstatt nach Weißenfels und probiere das Töpfern selber aus“, sagt die junge Frau aus Zeitz. Sie selbst bietet gemeinsam mit einer Freundin Klamotten an. „Ich habe einige Kilogramm abgenommen und nun passt so manches Teil nicht mehr. Das würde ich gern verkaufen“, sagt sie. Und natürlich hält sie nach neuen Klamotten Ausschau.
Mehr als 500 Gäste
Gut besucht ist der Stand von Jenny und Kerstin Meister. Mutter und Tochter haben ein Händchen für Mode, gestalten aus einfachen Stoffen und kreativen Ideen wunderschöne Sachen. „Besonders gefragt sind jetzt in der kalten Jahreszeit Loops und dazu passende Mützen. Die werden sehr gern gekauft und meist gleich zusammen als Set“, sagt Jenny Meister.
Gegen Mittag ist der erste Ansturm vorbei. „Ich komme gern ein wenig später. Denn am Wochenende können wir ausschlafen und dann gibt es das gemeinsame Frühstück in der Familie“, sagt Sandra Schafmeister. In aller Ruhe dreht sie ihre Runden. „Meine beiden Kinder sind zu Hause bei meinem Mann und ich kann die freie Zeit ganz für mich genießen“, sagt die 37-Jährige. Zur Begrüßung erhält sie ein Glas Sekt, dann bleibt sie bei der Weihnachtsdekoration stehen und kauft ein Gesteck. Zufrieden schauen Betty Jena und die anderen Organisatoren in die Runde. Mehr als 500 Gäste waren insgesamt gekommen. (mz)
