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Zeitz Zeitz: Zurück zum ZZ?

Von TORSTEN GERBANK 07.04.2011, 17:50
Margarete Späte
Margarete Späte Hartmut Krimmer

ZEITZ/MZ. - Damit würde Zeitz jenes Kennzeichen zurückerhalten, das bis zur Gebietsreform 1994 für den Landkreis an der Weißen Elster stand und von dem viele Autofahrer einst nur ungern Abschied nahmen. Seit 1. Juli genannten Jahres gibt es den Burgenlandkreis, der zunächst aus den Kreisen Naumburg, Nebra und Zeitz entstand. Für ihn stehen die Buchstaben B, L und K.

Die Stadtverwaltung steht dem Bestreben der Länder offen gegenüber: "Wir könnten uns schon vorstellen, eine Vorlage in den Stadtrat einzubringen, um zu erfahren, ob die Wiedereinführung des Kennzeichens mit den zwei Zetts politisch gewollt ist", heißt es aus dem Rathaus. Zeitzer sehen die Sache gelassen. So zumindest lassen sich die Aussagen jener Autofahrer zusammenfassen, mit denen die MZ am Donnerstag sprach. Demnach ist es vielen egal, welche Buchstabenkombination auf dem Kennzeichen vorn steht. "Wir haben ja noch die Möglichkeit, nach dem Trennungsstrich unser ZZ aufs Schild zu bringen", meinte Margarete Späte aus Kayna. Weißenfelser und Naumburger können da weder das historische WSF noch NMB platzieren, weil nur zwei Buchstaben erlaubt sind. Späte allerdings gehört zu jenen Autobesitzern, die ihrem Wagen lange die Treue halten. So besitzt sie noch ein nostalgisches Kennzeichen: "ZZ - Z 222".

Steffen Krämer meint, er habe sich längst an das Burgenlandkennzeichen gewöhnt. Der 42-Jährige ist der Auffassung, dass die Politik wichtigere Probleme zu lösen habe, als sich mit der Wiedereinführung alter Kfz-Schilder zu befassen. Allerdings: Wenn er die Wahl hätte, würde er statt des BLK doch ZZ bevorzugen. "Wer auf ein bisschen Zeitz im Kennzeichen steht, der kann doch heute schon BLK - ZZ wählen", meinte auch Grit Datow. Die 32-jährige Frau aus Zeitz ist auch der Auffassung, dass man sich inzwischen an das Kennzeichen des Burgenlandkreises gewöhnt habe. Auch wenn es einigen Menschen anfangs schwer gefallen sei. Sie wolle auch künftig beim BLK bleiben. Auf strikte Ablehnung stößt "ZZ" bei Christopher Hamal (22). Er hält das Doppel-Zett für "hässlich" und sagt: "ZZ ist altmodisch". "LSA könnte mir gut gefallen", sagt Hamal. Dennoch lege er beim Nummernschild Wert auf Individualität. Geburtstag und Name sollten sich schon darin widerspiegeln, meint der junge Mann.

Die Wiedereinführung alter Zeichen würde aus Sicht von Gerhard Kissmann aus Geußnitz nur Verwirrung stiften. Zudem sei es ihm egal, was auf seinem Kennzeichen stehe. Auf ZZ lege er keinen besonderen Wert. An die Buchstaben B, L und K habe man sich inzwischen gewöhnt, meinte er. Und wenn er eines Tages die Wahl hätte? "Dann könnte man vielleicht nochmal ins Grübeln kommen. Heute denke ich aber, ich bliebe bei BLK", so Kissman. So lange ZZ nicht Pflicht werde und man neue Kennzeichen auch erst bei einer Neuanmeldung nehmen könnte, wäre das für Andreas Weiße (52) okay. Schon jetzt trägt sein Wagen die schon genannte Kombination aus BLK und ZZ. Selbst als er in Brandenburg lebte, habe er ein Stück Zeitz mitgenommen. "HVL - ZZ" habe da auf dem Kennzeichen gestanden.