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Zeitz Zeitz: Und es ist Sommer

Von Angelika Andräs 25.07.2012, 18:27

Zeitz/MZ. - Doch es gibt noch ganz andere untrügliche Zeichen dafür, dass die heißgeliebte Jahreszeit Einzug gehalten hat. Ein solches Zeichen läuft einem direkt vor die Füße, auf dem Weg durch die Stadt: Zeitz ist bunter, Zeitz zeigt mehr Haut.

Kurz und knapp:

"Ich habe geglaubt, ich könnte meine Tops dieses Jahr überhaupt nicht anziehen", sagt Jeanine Walther und dreht sich in ihrem Hauch an zwei Spaghettiträgern einmal um die eigene Achse. Es gehe aber auch ihren Freundinnen so, alle seien froh, den Sommer endlich auf der Haut zu fühlen. Sonnenhungrig zeigen sich viele in der Zeitzer Innenstadt: Die Röcke wurden quasi über Nacht kürzer, die Tops knapper, Männer haben die kurzen Hosen aus dem Schrank geholt. Die Sonne, die sich wirklich unermüdlich gibt, bringt die fröhlichen Farben noch so richtig zum Leuchten.

Heiß und Eis:

Was tropft da so schön? Eis. Die fünfjährige Catleen findet es gemein, dass ihr die Sonne etwas von der großzügigen Portion Gefrorenes wegschmilzt. "Was soll man aber machen", erklärt sie, "wenn es so warm ist, dann isst man ja noch mehr Eis, als wenn es nicht so warm ist." Ihre Großmutter Sabine Köhler hat sich bei Härleins am Zeitzer Altmarkt einen extra großen Eisbecher bestellt. "Heute geht es nicht um Kalorien, heute geht es nur um Sommer." Sie ist überzeugt davon, dass viele tropfende Eistüten und extragroße Eisbecher ein untrügliches Zeichen für wirklich und wahrhaftigen Sommer sind. Oder 15 abgepackte Portionen Eis. Mit denen rannte Renate Keber los, um Familie und Besuch glücklich zu machen. "Das kommt nur einmal im Jahr vor", rief sie noch lachend über die Schulter zurück.

Hauptsache erfrischend:

Und die Lust nach kaltem Wasser. Angefangen vom morgenlichen Duschen: Mit Blick auf die strahlende Sonne, fällt das kalte Abschrecken gleich viel länger aus. Und tagsüber zieht es ans Wasser. In die Bäder der Region zum Beispiel. Dort wurde am Mittwoch regelrecht gejubelt angesichts der Besucherzahlen. "Bombastisch" nannte Heidrun Eberhardt, Kassiererin im Zeitzer Sommerbad, die circa 1 400 Erfrischungssuchenden. Doch nicht nur in Zeitz gab es Grund zur Freude. Glücklich zeigte sich auch Jörg Wiltschko, der Pächter des Theißener Bades. Sein Kommentar zum Besuch am Mittwoch: Brechend voll.

"So kann es bleiben", kommentierte Thomas Teucher, Bademeister in Osterfeld. Um die 400 Wasserraten stürzten sich in die 21 Grad warmen, aber angesichts der Lufttemperaturen immer noch äußerst kühlenden Fluten. Rekord! So kam es aus dem Waldbad Kayna. Dort konnte sich Schwimmmeister Jürgen Klotz über das bisher beste Ergebnis in diesem Jahr freuen. "500 Gäste, also das ist wirklich ein super Ergebnis für einen Werktag", bestätigte er.

Wer nicht ins Bad ging, fand vielleicht Erfrischung im Schlosspark Moritzburg Zeitz. Zumindest als Kind. "Der Wasserspielplatz ist super toll", erklärte Clemens und mit Blick auf seine Eltern, die auf der Bank warteten, "aber leider, leider nur für uns Kinder." Die Großen konnten im Notfall noch unter der Rasenberegnung hindurchspurten, die auch ein Zeichen dafür war, dass es wirklich heiß war.

Pausen nur draußen:

Raus, raus, raus. "Bei so einem Wetter und nach dem Wetter der letzten Wochen muss man draußen Pause machen", erklärte Handwerker Jörg Junge. Er hatte sich noch nicht für einen der Freisitze in der Zeitzer Innenstadt entschieden, wollte aber auf jeden Fall ein schattiges Plätzchen. Annett Hudschenreuder überlegte nicht lange. Sie legte die Beine auf eine der Bänke am Neumarkt. Sonne satt. Und eine Verkäuferin meinte lachend: "Ich will ja auch was von der Sonne haben! Deshalb findet die Pause heute draußen statt."

Es tropft ein bisschen:

Typisch sind jetzt auch Wasserpfützchen unter dem Auto. Nicht weil es schwitzt. Mit den Temperaturen hat es aber wohl zu tun. Rudolf Rübner (60), Obermeister der Kfz-Innung Sachsen-Anhalt Süd, verrät, dass das Phänomen mit der Klimaanlage zusammenhängt. "Wenn sie angeschaltet war, kann sich am Verdampfer schon mal ein bisschen Eis bilden und Feuchtigkeit sammeln. Steht das Fahrzeug, tropft es ein bisschen."