Zeitz Zeitz: Schüler lüften die Geheimnisse einer 1.000-Jährigen
ZEITZ/MZ - Gewimmel erfüllt das Zeitzer Zentrum. Mehr als 300 Mädchen und Jungen aus den sechsten Klassen beleben die über 1 000-jährige Stadt und lassen das Zentrum für Stunden lebendig wirken. Zum zehnten Mal laden die Zeitzer Zeitung und die Sparkasse Burgenlandkreis zum Schulspiel ein. Sechs Schulen schicken 16 Klassen ins Rennen.
An der Klosterkirche versammeln sich die Massen, und Oberbürgermeister Volkmar Kunze (FDP) gibt den Startschuss. "Ich gestehe, dass ich bei einigen Fragen meine liebe Not hätte", sagt er. Schließlich ist er erst seit zwei Jahren Wahl-Zeitzer. Die erste Station hat es gleich mächtig in sich. "In welcher Zeit fanden die Napoleonischen Kriege statt", wurde gefragt. Und "Wer war am 12. Oktober 1806 unter Führung von Maréchal D' Empire Murat in Zeitz?" - Antwort: Die Generäle von Napoleon. Alle Antworten auf die Fragen waren in einer Beitragsfolge von Mitte März bis Mitte April unter der Rubrik "Heimatkunde" in der MZ zu finden. Die Schüler erhielten vier Wochen lang kostenlos die Zeitzer Zeitung mit eben jener Serie. "Wir haben das voll im Griff", kommentiert Felix Behnert. Der Blondschopf liest seiner 6 a die Fragen vor. Und seine Mitstreiter wühlen in ihren mitgebrachten Heftern, um die Antwort zu finden. "Ich glaube, wir sind im Vorteil, weil uns unsere Geschichtslehrerin begleitet", frohlockt Chris-Maik Schulze. Und außerdem müsse seine Schule aus der Schillerstraße den Pokal aus dem vergangenen Jahr verteidigen. Etwas leiser sagt er, "am schönsten ist, dass wir heute keinen Unterricht haben". Doch er schätzt sich als guten Schüler ein. "Sogar in Mathe habe ich eine Eins, vielleicht wechsle ich zum Gymnasium, denn ich möchte Rechtsanwalt werden", sagt Schulze. "Ich denke, manche Fragen sind schwer. Die französische Revolution zum Beispiel behandeln wir erst in der 7. Klasse", sagt Lehrerin Cornelia Tschernich.
Für Jasper Hoffmann stellen die Fragen rund um den Brunnen auf dem Voigtsplatz kein Problem dar. "Nur bei der Frage nach dem Bildhauer mussten wir schnell nochmal nachlesen", sagt der Gymnasiast aus Droyßig. In dieser Klasse hat sich jeder auf alle zehn Stationen vorbereitet. Ganz anders dagegen in der Sekundarschule Elsteraue. "Wir sind 27 Schüler und haben Dreier- und Vierergruppen gebildet", sagt Jennifer Rothe. Sie hat sich dabei für die Postsäule in der Nähe der alten Hauptpost entschieden. Ihre Mitschülerin Sarah Michelle Schulz liest nicht nur zum Schulspiel die MZ. "Ich lese gern die Zeitung, vor allem der Sport, besonders das Reiten interessiert mich", verrät die Schülerin aus Bornitz und fügt hinzu, dass sie ein eigenes Pferd besitzt.
"An einem Schultag durch die Stadt zu bummeln, finde ich echt cool", sagt Julia Grünberg. Mit Stephan Kunze hat das Mädchen aus der Elsteraue die Fragen rund um den "Schusterjungen" gelöst, dessen Denkmal im Hof der Stadtbibliothek steht. Mitschülerin Sophia Nix findet die MZ sehr interessant. "Ich lese alles, angefangen von der großen Weltpolitik bis hin zum Lokalteil", sagt sie.
18 Mädchen und Jungen der 6 c machen gerade am OdF-Denkmal am Altmarkt Pause. "Na ja, bei der letzten Frage, wann das Denkmal in die Schlagzeilen kam, musste ich raten", gesteht Selina Lexa. Den Projekttag findet sie ganz okay. "Das Zentrum kennen die meisten, doch an der Postmeile war ich noch nie", sagt sie. Zufrieden schaut Andrea Schopplich in die Runde. Die Mitarbeiterin des Mitteldeutschen Verlages hat die Fragen ausgearbeitet. "Alle Antworten waren in den MZ-Beiträgen versteckt. Um bei einem Punktegleichstand den Sieger zu ermittlen, gibt es eine Zusatzfrage", sagt Andrea Schopplich. So sollen die Schüler schätzen, wie viele Leser die Mitteldeutsche Zeitung hat. Die richtige Antwort lautet 710 000.