Zeitz Zeitz: Neuer Ärger um den alten Spiegel

dRossDorf - Die kleinen Abc-Schützen gehen seit wenigen Tagen in die Schule. So weit, so gut, doch manche Eltern haben vor allem wegen des Schulweges schlaflose Nächte. „Wir wohnen in Lonzig, mein Sohn geht in Droßdorf zur Schule, doch es ist ein riesiges Problem, über die Bundesstraße zu gelangen“, sagt Mutter Jana Geidel. Der Spiegel an der Bundesstraße ist nahezu erblindet, man sieht fast gar nichts mehr. Gerade im beginnenden Herbst beschlägt der Spiegel häufig. „An manchem Morgen sieht man überhaupt nichts mehr“, beschwert sich die Mutter.
Doch der Gemeinde Gutenborn sind die Hände gebunden. Vor mehr als einem Jahr hat Bürgermeister Uwe Kraneis (SPD) öffentlich auf das Problem aufmerksam gemacht. Die Zeitzer Zeitung berichtete darüber, doch an der Situation hat sich bis heute nichts geändert. Doch seit Jahren währt der Streit um die Zuständigkeit, denn die Behörden schieben sich gegenseitig den Schwarzen Peter zu. Unterstützung gab es hingegen von der Personenverkehrsgesellschaft. „Wir möchten noch einmal deutlich zum Ausdruck bringen, dass das Vorhalten eines Verkehrsspiegels in der Gemeinde Gutenborn, B 2, an der Ausfahrt aus Richtung Schule aufgrund der unzureichenden Sichtbeziehung für einen sicheren Omnibusverkehr zwingend erforderlich ist“, schreibt Geschäftsführer Lutz Däumler.
Anfang August griff die MZ das Thema noch einmal auf und die Landesstraßenbaubehörde Regionalbereich Süd versprach einen Vor-Ort-Termin. Aber wieder passierte nichts. „Mir reicht es langsam. Ich erwäge jetzt eine Dienstaufsichtsbeschwerde“, sagt Uwe Kraneis. Denn auch in der Verbandsgemeinde Droyßiger-Zeitzer Forst stapelt sich der Schriftverkehr zu diesem Vorgang, indes es passiert nichts. Die Verbandsgemeinde, so viel steht fest, ist für diesen Spiegel nicht zuständig, denn es handelt sich um eine Bundesstraße. Der Burgenlandkreis verwies aus diesem Grund ebenfalls an die Landesstraßenbaubehörde. Auf erneute Nachfrage der MZ soll jetzt in der 39. Kalenderwoche ein Treff vor Ort stattfinden. „Die Einladungen an den Landkreis und die Gemeinde werden in Kürze versendet“, teilt Petra Witte, Regionalbereichsleiterin der LSBB, mit.
Eltern und Bürgermeister platzt langsam die Geduld. „Ich werde auf den bevorstehenden Elternversammlungen anregen, dass wir Eltern selber Geld für einen neuen Verkehrsspiegel sammeln“, sagt Jana Geidel. Kraneis sieht das mit gemischtem Gefühl. „Es ist nicht Aufgabe der Eltern, für mehr Sicherheit auf der Bundesstraße zu sorgen. Eine vernünftige Lösung wäre eine komplette Ampelanlage an der Stelle“, so Kraneis. (mz)