Zeitz Zeitz: Lotto-Glück im Kinderheim

Zeitz/MZ - Bei solch einer Summe kommt die Chefin persönlich ins Haus: Maren Sieb, Geschäftsführerin der Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt, hat dem Kinderheim des Sozialpädagogischen Heil- und Hilfswerks Zeitz am Freitag einen Scheck über die Summe von 15.000 Euro überreicht. Es ist eine Hilfe des Glücksspielunternehmens, um Hochwasserschäden in dem Haus in der Elsterstraße von Zeitz zu beseitigen. Denn dort hatte das Hochwasser Anfang Juni einen Schaden von rund 150 000 Euro angerichtet. Finanzielle Hilfe vom Landkreis, so am Freitag auch die Aussage von Ursula Kühn, der Leiterin des kreislichen Jugendamtes, sei eher nicht zu erwarten. Allerdings wolle der Burgenlandkreis zumindest mit dem Sozialministerium des Landes Sachsen-Anhalt reden, um von dort vielleicht noch Hilfe für das SHHZ zu bekommen.
Nach Angaben des Unternehmens stellt Lotto-Toto Sachsen-Anhalt im Rahmen der Hochwasserhilfe und in mehreren Schritten gemeinnützigen Vereinen und Einrichtungen eine Million Euro zur Verfügung. Am Freitag sind davon knapp 100 000 Euro bewilligt worden. Davon profitieren in Summe 13 Vereine. Sie bekommen Zuwendungen ab einer Höhe von 1 000 Euro. Das SHHZ bekam in dieser Runde den Höchstbetrag. Aus dem Burgenlandkreis erhält zudem der Naumburger Sportverein von 1905 eine Summe von 10 000 Euro für die Sanierung von zerstörten Sportplätzen. Und der Kleingartenverein „Schaffensfreude“ in Großkorbetha (bei Weißenfels) erhält 2 500 Euro für einen neuen Außenzaun. Wie Geschäftsführerin Sieb sagte, können noch bis zum 31. Juli Anträge auf Zuwendungen im Rahmen der Lotto-Hochwasserhilfe gestellt werden.
"Ich bin froh über jede Hilfe, die wir bekommen"
Dass das Kinderheim in der Elsterstraße mit einer erheblichen Summe unterstützt wird, begründet Maren Sieb mit der Intensität des Schadens. Immerhin habe das Wasser nicht nur in gewöhnlichen Kellerräumen gestanden. Es habe Therapieräume vernichtet, Verwaltungszimmer, eine Werkstatt, Sanitärräume und Lager. „Kinder sind die wichtigsten Menschen der Welt. Wenn wir da nicht helfen, würde es uns auch nicht gut gehen“, sagte Sieb. Und es ist nicht ausgeschlossen, dass die jetzt übergebenen 15 000 Euro „nur“ eine erste Zuwendung sind. Dass noch eine weitere folgt, das wollte die Lotto-Chefin nicht ausschließen.
„Wir bleiben in Kontakt“ sagte sie, während sie mit dem fünf Jahre alten Niclas ein paar Puzzleteile zusammensetzte. Niclas gehört zu den 20 Bewohnern des Heimes und er freut sich bereits auf Montag, denn da geht es für neun Mädchen und Jungen im Alter von fünf bis 14 Jahren für ein paar Tage nach Weida an die Auma-Talsperre zur Ferienfreizeit. Niclas freut sich bereits darauf, im Sand spielen zu können. „Da möchte ich ein Burg bauen“, sagte der Junge.
Silvia Seifert, Chefin des SHHZ, nahm die Spende mit großer Freude entgegen. „Ich bin froh über jede Hilfe, die wir bekommen“, sagte sie. Trotz des Schadens im Keller läuft die Arbeit im Kinderheim inzwischen wie gewohnt weiter. Allerdings waren die Kinder während der akuten Zeit des Hochwassers vorübergehend in anderen Räumen untergebracht. Bereits in den vergangenen Tagen hatte das SHHZ mehrere Spenden bekommen.