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Zeitz Guss wird zehn Jahre alt Zeitz Guss wird zehn Jahre alt: Stabiles Wachstum auf weltweitem Markt

Von Torsten Gerbank 12.07.2019, 13:00
Aus flüssigem Eisen werden in der Gießerei Formteile gegossen. Eisen wird heute in Zeitz durchschnittlich bei 1.350 Grad geschmolzen.
Aus flüssigem Eisen werden in der Gießerei Formteile gegossen. Eisen wird heute in Zeitz durchschnittlich bei 1.350 Grad geschmolzen. Hartmut Krimmer

Zeitz - Zeitz ist das Werk für ganz schweren Sachen: In den Produktionshallen der Zeitzer Guss GmbH können Gussteile mit einem Gewicht von bis zu 50 Tonnen gefertigt werden. 46 Tonnen schwere Maschinenträger, die hier in den Produktionshallen an der Naumburger Straße gegossen werden, sind damit nahe dran am Limit. Um die Summen zu verdeutlichen: Der schwerste bekannte Elefant bringt es laut einem Internetlexikon auf etwa zwölf Tonnen.

Im Juni 2009 ist die Zeitzer Guss GmbH in Betrieb gegangen. Sie ist Bestandteil des Gießereiunternehmens Silbitz Group. Zunächst war das Zeitzer Werk auf eine Jahresproduktion von etwa 10.000 Tonnen ausgelegt, 50 Mitarbeiter waren beschäftigt. Heute, genau zehn Jahre nach der Inbetriebnahme, sehen die Zahlen anders aus. Die Summe der möglichen Jahresproduktion hat sich mehr als verdoppelt, die Zahl der Mitarbeiter wird nun vom Unternehmen mit 165 angegeben.

„Vom Bau bis zur vollständigen Auslastung der Produktion über 55 Millionen Euro in Zeitz investiert“

Und: Die Silbitz Group hat nach eigenen Angaben „vom Bau bis zur vollständigen Auslastung der Produktion über 55 Millionen Euro in Zeitz investiert“. „Mit Investitionen in neue Technik, wie beispielsweise in einen Kran, der bis zu 100 Tonnen heben kann oder zuletzt im Jahr 2017 in einen neuen Mittelfrequenzofen ist es uns gelungen, das Werk zu einer modernen Kundengießerei auszubauen“, erklärt der Zeitzer Werkleiter Jens Friede.

Mit der Eröffnung des Zeitzer Werkes sei die Silbitz Group praktisch zu ihrem Ursprung zurückgekehrt, heißt es. Denn der liege im Zeitzer Vorort Rasberg. Dort habe Oswald Kunsch im Jahr 1896 „eine kleine, handwerklich betriebene Eisengießerei gegründet“ und somit den Grundstein für die heutige Silbitz Group gelegt. „Mit der Gründung der Zeitzer Guss GmbH 2009 reagierte unser Unternehmen auf die Notwendigkeit, angesichts einer stetig wachsenden Nachfrage die Produktionskapazitäten zu erhöhen und die Produktpalette attraktiv zu erweitern.

Entscheidung für Zeitz ist aus mehreren Gründen sehr leicht gefallen

Dies galt insbesondere für die Werkstoffgruppe Sphäroguss mit einem Stückgewichtsbereich bis 30 Tonnen“, sagt Torsten Tiefel, Geschäftsführer der Silbitz Group. Die Entscheidung für Zeitz sei damals aus mehreren Gründen sehr leicht gefallen. Ein Grund war dabei, dass die leer stehende Halle, die einst zur Zemag Zeitz gehörte, aus Unternehmenssicht ideale Voraussetzungen bot, um dort eine Gießerei für große Gussteile aufzubauen. Dazu kam unter anderem die räumliche Nähe zum Standort Silbitz in Thüringen. Beide Orte sind nur etwa 20 Kilometer voneinander entfernt.

In Zeitz werden beispielsweise sogenannte Planetenträger gefertigt. Planetenträger sind Bauteile in Getrieben von Windkraftanlagen. Zudem werden in Zeitz Maschinenträger, Lagergehäuse und Rotorwellen gegossen, die weltweit in modernen Windenergieanlagen verbaut werden. Tiefel sagt, dass er für 2019 mit einem stabilen Wachstum rechnet. (mz)

››Informationen im Internet: www.silbitz-group.com/de

Zum Tag der Industriekultur im vergangenen Jahr ermöglichte die Zeitzer Gießerei eine Werksbesichtigung. Richard Parowski und Yvonne Zimmermann staunten nicht nur an dieser Hohlwelle.
Zum Tag der Industriekultur im vergangenen Jahr ermöglichte die Zeitzer Gießerei eine Werksbesichtigung. Richard Parowski und Yvonne Zimmermann staunten nicht nur an dieser Hohlwelle.
Hartmut Krimmer